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„Ich würde die Stimmung nicht als gedrückt bezeichnen.“

Seit Anfang November ruht der Ball im Amateursport. Für niemanden ist die Situation einfach und auch bei der Abteilungsleitung werden die Fragezeichen nicht weniger, genauso wie die Arbeit hinter den Kulissen. Wir haben uns mit Abteilungsleiter Guido Haag über die aktuelle Situation rund um die Handballabteilung unterhalten.

Wie ist die aktuelle Lage? Ist eine Entspannung der aktuellen Situation, in Bezug auf die möglichen Lockerungen in den nächsten Wochen, in Sicht?
Hätte jemand im März 2020 gedacht, dass uns Covid-19 noch immer so im Griff hat? Die Inzidenzen sinken, manches wird wieder möglich, doch seien wir mit uns selbst ehrlich: Richtiger Handball ist erst wieder denkbar, wenn die Inzidenz vier Wochen unter 50 war. Das ist noch eine lange Strecke, die es zu gehen gilt. Positiv anzumerken ist, die Anzahl der Geimpften steigt und auch die Impfwilligen sind im Steigflug. Dies wird die Situation maßgeblich beeinflussen. Ich bin in regem Austausch, wie alle anderen Vereine auch, mit BHV und RNT. Hier werden Optionen für die Art der zu spielenden Runden diskutiert. Für unsere Damen in der Badenliga ist die Entscheidung inzwischen gefallen. Diese werden in zwei 6er Gruppen spielen und im Anschluss Auf- und Absteiger in entsprechenden Runden ausspielen.

Wie ist die aktuelle Stimmung innerhalb des Vereins? Gerade in Bezug auf die wirklich unklare Situation. Gibt es Hoffnung oder ist die Stimmung noch gedrückt?
Ich würde die Stimmung nicht als gedrückt bezeichnen. Wir möchten natürlich alle lieber gestern als morgen in die Halle zurück. Denn dies ist unser Zuhause. Wir, in den verantwortlichen Positionen, sind vorsichtig optimistisch und versuchen, das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen. Ganz aktuell hat uns die Verordnung zur Lockerung im Breitensport getroffen, statt erfreut. War der Plan doch mit Kindern wieder im Freien trainieren zu können von Michael Hiltawski, unserem Jugendleiter, direkt in die Tat umgesetzt, mussten wir in einer veränderten Version der Corona-Verordnung leider feststellen, dass die Kinder ab 6 Jahren zu jedem Training einen tagesaktuellen Test vorweisen müssen. Hier stellt sich die Frage, wie das logistisch und finanziell gestemmt werden soll.

Inwieweit kann man aktuell, ohne Bedenken, für die anstehende Saison Planen?
Offen gesagt gar nicht. Wir machen unsere Pläne, sei es Trainingspläne oder Gespräche, Hallenbelegung und Spielpläne, alle mit Fallschirm und möglichen Optionen für Unterbrechungen oder Abbruch. Alles läuft mit “Hosenträger und Gürtel”. Entscheidend ist Geduld und Flexibilität. Wir schauen gerade unter anderem, ob es uns möglich sein kann, Zuschauern mit einer Dauerkarte aus der Saison 20/21 den Eintritt für die Runde 21/22 kostenfrei zu ermöglichen. Dies ist eines unserer dringlichsten Anliegen, denn ohne Fans ist Handball nur halb so schön.

Wie sehr hat die Pandemie denn Handball verändert? Wird es irgendwann wieder so sein wie früher?
Die Pandemie hat die Welt verändert. Wie soll sie da am Handball vorbei gegangen sein. Wir haben Hygienekonzepte, Test- und Impfstrategien. Reisebeschränkungen und Homeoffice-Strategien. Beim Handball ist dies dann eine “Rückfallstrategie” falls die Runde unterbrochen oder abgebrochen werden muss. Aber eins bleibt, Handball mit all seiner Emotion und Leidenschaft. Ich bin überzeugt davon, dass wir auch wieder zu annähernd alter Normalität zurückfinden werden. Dies wird allerdings mit Sicherheit noch etwas Geduld bei allen Beteiligten fordern.