Seit 2016 trägt er das Trikot der Blau-Weißen und konnte mit der SGN bereits zwei Meisterschaften feiern. Wir haben uns mit Christian Buse zusammengesetzt und über seinen Anfang im Handball, vergangene Erfolge, den Aufstieg in die Landesliga, die vergangene Saison und die Zukunft unterhalten.
Erst einmal wie geht es dir und wie ist es dir ohne Handball in den letzten Monaten ergangen?
Mir geht es sehr gut. Ohne Handball ist es ein sehr langweiliges und monotones Leben. Man vermisst die Menschen, die Fans, mal wieder ein Ball aufs Tor zu werfen. Wenn man 16 Jahre lang Handball spielt und jeden Tag trainiert, ist es schwierig sich an die Umstellung zu gewöhnen, wenn auf einmal alles stoppt.
Du hast mit 15 Jahren erst zum Handball gefunden. Wie kam es überhaupt dazu?
Ich habe Fußball gespielt und irgendwann du Lust an dem Sport verloren. Da sowohl mein Vater, als auch mein Bruder Handballer waren und mein bester Freund mich einfach mitgeschleppt hat, bin ich zum Handball gekommen. Meine ersten Schritte habe ich in Ketsch gemacht. Von da aus ging es nach Schwetzingen und Heddesheim und letztendlich 2016 dann zu SG Nußloch.
Hat man als Linkshänder einen gewissen Vorteil im Handball? Muss man sich da nicht ganz so anstrengen, wenn die Konkurrenz fehlt?
Als Linkshänder hat man natürlich Vorteile und ist, glaube ich, immer ganz gerne gesehen, da es nicht so viele von uns gibt. Darüber hinaus muss man sich aber genauso wie alle anderen, Woche für Woche anstrengen, damit die Leistung nicht stagniert und man nicht auf der Strecke bleibt. Letztendlich zählt die Leistung und nicht mit welcher Hand man wirft.
2016 wechselst du von Heddesheim zur SG Nußloch. Was war der ausschlaggebende Punkt und was machte Nußloch für dich so besonders?
Der ausschlaggebende Punkt war eigentlich, dass ich mich noch mal weiter entwickeln wollte. Ich bin mit Heddesheim zweimal aufgestiegen und habe dort auch lange Jahre gespielt. Jedoch wollte ich für mich noch mal wissen, wie weit kann ich wirklich gehen, wo sind meine Grenzen und kann ich mich überhaupt noch mal weiterentwickeln.
Nußloch war bekannt durch seine Stimmung in der Olympiahalle und ich kannte den Verein und seine Fans schon aus Badenliga und BWOL Zeiten. Letztendlich war Nußloch einfach die richtige Adresse für mich.
Im ersten Jahr wirst du mit der SG Nußloch gleich Meister in der 3. Liga. Was war deine persönlich schönste Erinnerung im blau-weißen Trikot?
Die Meisterfeier war einfach geil. Aber eigentlich ist die schönste Erinnerung das erste Spiel im Trikot der SG Nußloch. Ich weiß bis heute noch, wie es war, das erste Mal die Halle zu betreten. Diese besondere Atmosphäre in Nußloch zu spüren war einzigartig. Wir haben damals im kleinen Derby gegen die TGS Pforzheim mit 29:26 gewonnen. Das wird wohl für immer die schönste Erinnerung bleiben, die ich mit der SG Nußloch habe.
3. Liga Meister 16/17 oder Kreisliga Meister 19/20? Welche war die schönere Meisterschaft?
Die eigentlich schönere Meisterschaft war die, als wir in der 3. Liga Meister geworden sind, aus dem einfachen Grund, dass wir diese zu Ende spielen durften. Es ist immer schöner, eine Saison komplett zu spielen. Auch wenn wir 19/20 eine überragende Runde gespielt haben und meiner Meinung nach auch verdient aufgestiegen sind, wäre es deutlich schöner gewesen, hätten wie die Saison zu Ende gespielt.
Natürlich muss man sagen, dass die Saison 16/17 einfach eine geile war. Die Mannschaft, die Fans, die Spiele. In dem Jahr hat gefühlt einfach alles gepasst. Und die Meisterfeier am letzten Spieltag war auch einfach geil. Deswegen ist die Meisterschaft 16/17 die Schönere gewesen.
Ihr werdet mit noch 4 zu absolvierenden Spielen und gerade mal einer Niederlage gegen den SC Sandhausen Meister und dürft dann die Runde nicht zu Ende Spielen. Wie war die Stimmung in der Mannschaft?
So eine Situation gab es noch nie im Handball und wir haben das alle am Anfang etwas unterschätzt, wie alles verlaufen wird. Es war schon ein kleiner Schlag ins Gesicht. Wir konnten die Meisterschaft nicht wirklich genießen, wenn zuerst die Runde abgebrochen wird, dann auch noch das Training abgebrochen wird und man sich in der Mannschaft gar nicht mehr sieht, ist das einfach sch……
Nach der Insolvenz der GmbH und dem Einstellen des Spielbetriebs wurdet ihr zur neuen ersten Mannschaft. Wie war es für dich und die Mannschaft auf einmal die Aufmerksamkeit zu bekommen? Gerade im Hinblick darauf, dass viele deiner Teamkameraden das noch nicht erlebt hatten.
Für die SG Nußloch war die Insolvenz erst einmal ein riesen Tiefschlag und gerade in der Situation war die ganze Mannschaft einfach begeistert zu sehen, dass es den Fans scheinbar egal ist, ob da 3. Liga gespielt wird oder nur Kreisliga. Den Rückhalt, den wir dann auf einmal bekommen haben, war für viele was ganz Neues, hat uns aber auch wahnsinnig angetrieben. Auf einmal waren 200-300 Zuschauer bei unseren Spielen und du hörst die Trommeln und merkst diese Energie von der Tribüne. Dieser Zusammenhalt, der da spürbar war und immer noch ist, ist einmalig.
Den zweiten Teil des Interviews gibt es dann nächsten Donnerstag auf der Homepage und Freitags in der Nußlocher Rathaus Rundschau.