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Archiv Männer 16/17

Fans wählen Fabian Lieb zum “Spieler der Saison”

Manager Schwab lobt – „Hat er sich verdient“

(msc) Es war eine grandiose Saison für die SG Nußloch. Die Stimmung im Team war gut, der Erfolg gab letztendlich mehr als Recht. Meisterschaft, zu Hause ungeschlagen – viel mehr kann man eigentlich nicht erwarten. Doch genau das war bei der SGN drin: mehr. Als die finanzielle Situation den Aufstieg in die zweite Liga nicht zuließ, hielten alle zusammen. Wenn es Probleme mit der Verletzungsmisere gab, sprangen alle anderen ein und kämpften noch stärker. Das Team in Blau-Weiß hat sich immer wieder aufs neue als echte Truppe erwiesen. Einer, der seit Jahren nicht mehr aus diesem Mannschaftsgefüge wegzudenken ist, ist Fabian Lieb.

„Er ist spätestens durch seine Freundin irgendwie schon ein halber Nußlocher geworden“, scherzt Holger Schwab. Der Geschäftsführer der SG Nußloch hatte die Idee, einen Spieler der Saison wählen zu lassen – und freut sich besonders, dass die Wahl der Fans auf Lieb fiel. „Das hat er verdient“, weiß Schwab: „Fabian ist ein toller, umgänglicher Typ.“ Der Nußlocher Geschäftsführer weiß, was er an seinem Torhüter hat. „Er bringt sich voll ins Vereinsleben ein, scheut keine Arbeit“, so Schwab: „Unter anderem Trainiert er auch unsere D-Jugend – mit großem Erfolg.“

Die Wahl überließen die Nußlocher Verantwortlichen dabei aber den Fans. Per Facebook-Abstimmung konnte der Blau-Weiß-Anhang seinen Favoriten auswählen – eine tolle Aktion für die treuen Zuschauer. „Das ist auch schön, die Rückmeldung zu bekommen“, freut sich Schwab über die zahlreichen Teilnehmer der Abstimmung: „Und sie haben ja auch ein super Gespür bewiesen.“ damit meint er eben den Gewinner Lieb, der für ihn auch zu den positiven Entwicklungen im SGN-Team zählt.

„Wir wussten schon immer, dass wir in Fabian ein herausragendes Talent bei uns haben“, bestätigt Schwab: „Das hat er ja auch in den vergangenen Saisons immer wieder mit einzelnen überragenden Partien gezeigt.“ Eines scheint er aber erst in diesem Jahr so richtig gefunden zu haben: Die Konstanz. „Das war in der Vergangenheit immer ein kleines Manko – bis zu dieser Saison“, so der SGN-Geschäftsführer: „Jetzt, zusammen mit Marco Bitz, haben wir ein superkonstantes Torwartduo an Bord.“ 


Die SG Nußloch schafft Historisches

Die Meisterschaft ist sichergestellt – Olympiahalle losgelöst

Foto: Udo Lahm
Foto: Udo Lahm

(msc) Es ist vollbracht, die SG Nußloch hat es geschafft – sie ist Meister der 3. Liga Süd. In einem packenden und hochdramatischen Derby gegen die SG Kronau/Östringen II setzte sich das Team in Blau-Weiß am Ende mit 31:28 durch. „Jetzt schnaufen wir erst einmal durch“, erklärte Christian Job im Trainergespräch. Seine Spieler waren da schon im Feiermodus – wie man gerade am mit Bier übergossenen und durchnässten Kapitän Philipp Müller unschwer erkennen konnte. „Das sind die Momente, die man als Spieler und auch als Trainer nie vergisst“, bestätigte Job und fügte an: „So ein Spiel, so ein Ausgang – ich bin jetzt schon ein paar Jahre in Nußloch und muss gucken, dass ich meine Emotionen in den Griff bekomme.“

In der Partie verlangten die „Jung-Löwen“ aus Östringen dem neuen Meister alles ab, kamen trotz zwischenzeitlich hohem Rückstand noch einmal ganz nah dran und erzielten sogar den Ausgleich. Doch die SGN hielt Stand und krönte eine starke Saison mit dem bestmöglichen Abschluss: Dem Titelgewinn samt bestem Endergebnis der Vereinsgeschichte. „Wir feiern heute und morgen früh ist dann der Waldlauf angesagt“, scherzte Job, wurde dann wieder Ernst: „Nein, wir haben am Dienstag noch einen Ausdauertest, dann haben die Jungs Zeit zum durch schnaufen und können ihre Abschlussfahrt machen. Vielleicht sollten sie nicht vergessen, dass ein oder andere Mal zu joggen – mit 120 Kilo in die Vorbereitung ist nicht so toll.“

Vom Start weg machten die Nußlocher Ernst, ließen keinen Zweifel in ihrer Meisterform aufkommen. Im Angriff zappelte das Spielgerät nach fünf Minuten bereits vier Mal im Netz, in der Abwehr holte sich das Team entweder über einen gut gesetzten Block, oder über den gut aufgelegten Keeper Marco Bitz. Einen bärenstarken Tag erwischte auch Bruder Kevin Bitz, der mit seinen drei Treffern in Folge nicht nur die 10:6-Führung der Hausherren sicherstellte, sondern auch sein sechstes Tor. Zur Pause sah es dann bereits sehr komfortabel aus, Nußloch führte mit 17:13 – der Konkurrent aus Horkheim lag gegen den TV Hochdorf sogar mit einem Tor zurück.

Ganz so einfach wollten es die Kronauer dem neuen Titelträger aber nicht machen: Sebastian Körner stellte in der 34. Minute mit seinem 20:16 den alten Abstand wieder her, dann setzten die Gäste aber zur Aufholjagd an. Nach dem 22:19 des erneut starken Pierre Freudl, zauberten die „Jung-Löwen“ einen blitzsauberen 3:0-Lauf aufs Parkett – der Ausgleich. „Wir hatten einen Gegner, der alles gegeben hat“, stellte Job fest: „Das hatten wir vom Prinzip her von 30 Spielen 27 oder 28 Mal so, dass der Gegner fast sein bestes Saisonspiel gemacht hat.“ Aus heiterem Himmel war die Begegnung auf den Kopf gestellt, alles wieder auf Anfang – der Blick nach Heilbronn verriet zudem, dass es wohl doch keine Schützenhilfe der „Pfalzbiber“ geben würde. Es hieß also: Wollte Nußloch am Ende den Meisterschafttitel einfahren, musste es auch gewinnen. Das perfekte Szenario für eine der spannendsten Saisonschlussphasen der vergangenen Jahre.

Freudl legte wieder vor, Adam Soos glich erneut aus – so startete die Schlussviertelstunde. Doch die SG Nußloch legte nun den Grundstein für einen Erfolg, erzielte erneut drei Tore am Stück. So langsam fingen die ersten an, die verbleibenden Minuten der Saison so richtig zu genießen. Eike Rigterink, der in der ersten Saisonhälfte einsprang und zum Abschluss wieder in der Halle war, schien zwar noch nicht restlos überzeugt, spätestens nach dem 30:25 durch Jochen Geppert glaubte aber auch er daran, dass nichts mehr schief gehen kann. „Das ich unheimlich stolz auf die Mannschaft bin, ist klar“, versuchte Erfolgscoach Job seine Gefühlswelt in Worte zu fassen: „Wir haben 30 Spiele gegen topmotivierte Teams bestritten und sind am Ende Tabellenführer.“

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb; Kuch 1, Körner 1, Crocoll, Müller 3, Fehringer, Geppert 4, Freudl 6/2, Schmitt 4, Buse 3, K. Bitz 7, Ganshorn 1, Pauli 1.

SG Kronau/Östringen II: Boudgoust, Gabrys; Trost 4, Zweigner, James, Zeller 1, Soos 6, Ockert, Haider 2, Bolius 5, Gerdon 2, Herrmann 4/3, Schwarz 3, Keller 1.


Lucas Gerdon kommt nach Nußloch

Weiteres Talent für den SGN-Rückraum – Torjäger will sich schnell anpassen und weiterentwickeln

Quelle: MiB
Quelle: MiB

(msc) Als sich Rückraum-Ass Lucas Gerdon gestern die Sportschuhe schnürte, war die Tinte gerade noch am trocknen. Der 22-Jährige hatte nämlich kurz zuvor seinen neuen Zweijahres-Vertrag bei der SG Nußloch unterschrieben, stand nun mit gemeinsam mit dem Team der SGN auf der Platte. „Ich habe in der Vorwoche ebenfalls schon einmal mittrainiert“, erklärt Gerdon, der vom RPS-Oberligisten HSG Worms zur SGN wechselt: „Das ist eine superklasse Truppe, die mich super aufgenommen hat.“ Es gefällt ihm in der Mannschaft: „Alles ist familiär, ich hatte keinerlei Probleme, ins Team zu finden.“

Gefallen haben seine sportlichen Leistungen auch den Verantwortlichen der SG Nußloch. „Wir haben ihn bereits vor dieser Saison bei einem Vorbereitungsturnier gesehen, wo er uns sehr positiv aufgefallen ist“, bestätigt Holger Schwab. Umso glücklicher ist der Geschäftsführer, dass nach dem kurzfristigen Wegfall von Stefan Jochim schnell ein adäquater Ersatz gefunden wurde: „Es ist toll, dass es geklappt hat. Mit Lucas bekommen wir einen tollen Spieler, der sicherlich noch enormes Entwicklungspotential hat.“

Genau dieses will Gerdon auch ausschöpfen – einer der Gründe, warum es ihn in die Olympiahalle zieht: „Nußloch ist sicherlich nicht der schlechteste Ansprechpartner für Spieler, die den nächsten Schritt gehen wollen“, schmunzelte er mit Blick auf einige gute Entwicklungen seiner künftigen Kollegen: „Ich hoffe, dass es bei mir auch so gut funktioniert. Der Verein leistet hier gute Arbeit – das ist offensichtlich.“

Als Schwab ihm dann einen Vertrag anbot, ging es ganz schnell. „Ich habe keine Sekunde lang gezögert als Holger angerufen hat. Da musste ich nicht drüber nachdenken“, sagt Gerdon: „Für mich ist es jetzt der nächste Schritt hoch in die Dritte Liga, eine neue Herausforderung. Auch die Entwicklungsmöglichkeiten waren ein Riesenaspekt.“

Damit wird Lucas Gerdon in der kommenden Saison aller Voraussicht nach auch gegen seinen Bruder Marvin antreten. Der verlässt zwar die SG Kronau/Östringen II, jedoch ligaintern zum TV Hochdorf. „Wir haben vor fünf oder sechs Jahren noch in der B-Jugend von Friesenheim zusammen gespielt“, erinnert sich Lucas Gerdon: „Seit dem haben sich unsere Wege nicht mehr auf dem Handballfeld gekreuzt. Das wird sehr cool.“

Ansonsten sind seine Ziele aber eher zurückhaltend formuliert. „Ich will zunächst mal verletzungsfrei bleiben – das ist sicherlich ganz wichtig“, so Gerdon: „Ansonsten habe ich vor, mich so schnell wie möglich an das Drittliga-Niveau anzupassen.“ Dass dies absolut im Rahmen des seines Könnens liegt, weiß er. „Ich will erst mal nicht zu viel erwarten“, bremst er trotzdem etwas: „Dennoch ist es mein Ziel, mich weiterzuentwickeln und dafür werde ich alles tun.“


Finale mit Meisterschaft?

Nußloch kann großen Coup landen – Neuzugang Herrmann mit Kronau/Östringen zu Gast

(msc) Es ist der finale Showdown in einer Saison, die spannender kaum hätte sein können. Die SG Nußloch kann am Samstag ab 19 Uhr den Meisterschaftstitel in der Dritten Liga Süd klar machen. „Ich erhoffe und erwarte, dass die Mannschaft die Partie genießt und mit Elan, Einsatz und Willen auf die Platte geht“, ist Nußlochs Trainer Christian Job sehr optimistisch: „Wir haben ein Heimspiel und am letzten Spieltag alles in der Hand.“ Ein Heimsieg würde den sicheren Titelgewinn bedeuten, bei einem Punktverlust müssen die Blauen auf einen gleichzeitigen Ausrutscher des Verfolgers TSB Heilbronn-Horkheim hoffen. Die „Hunters“ spielen allerdings ebenfalls zu Hause, müssen gegen die in der Fremde chronisch schwachen „Pfalzbiber“ aus Hochdorf ran.

Für Nußloch hält der Spielplan dagegen noch einmal ein echtes Highlight bereit. Die SG Kronau/Östringen II ist zu Gast in der Olympiahalle – ein echtes Derby also. Besonders prickelnd: Im Hinspiel gab es eine überraschende 29:24-Niederlage für das Nußlocher Topteam. Damals war es besonders überraschend, weil die Bundesliga-Reserve des amtierenden deutschen Meisters mitten drin im Abstiegskampf steckte. „Die Gäste werden hochmotiviert sein, haben das vergangene Woche auf ihrer Pressekonferenz nach dem Spiel deutlich gemacht“, spekuliert Job auf einen heißen Tanz: „Das ist die Erwartungshaltung, mit der Kronau zu uns kommt.“

Inzwischen hat sich Kronau/Östringen II berappelt, ist mittlerweile auf einen beachtlichen sechsten Tabellenrang geklettert. Seit Februar gab es zehn Spiele lang keine Pleite mehr, erst vergangene Woche mussten sich die Gäste wieder geschlagen geben – den Horkheimer „Hunters“ – das von Trainer Andre Bechtold kurzerhand zum Titelanwärter Nummer eins gekürt wurde. „Darüber unterhalten wir uns nach dem Spiel noch einmal“, ist Job kämpferisch. Die typischen Frotzeleien einer Rivalität, zusätzlich angeheizt vom Meisterschaftrennen. Hätte Nußloch aus dem Hinspiel zwei Punkte mitgenommen, wäre bereits alles entschieden. Oder doch nicht? „Das könnte man bei jedem Spiel sagen, in dem wir Punkte gelassen haben. Aber: Nichts ist so schlecht, dass es nicht auch für etwas gut ist – wer weiß, ob wir die anderen Begegnungen dann so bestritten hätten.“

Wenn es am Samstag zum letzten Mal in dieser Saison auf die Platte geht, dann geht es für einen Teil der Kronauer Mannschaft auch zum letzten Mal in Gelb aufs Spielfeld. Marvin Gerdon und Roy James werden in der nächsten Saison für die „Pfalzbiber“ auflaufen. Auch mit Adam Soos wird es in der kommenden Runde ein Wiedersehen geben, da er aus der „Löwen“-Reserve zur „Gallier“-Reserve der HBW Balingen-Weilstetten II wechseln wird.

Für Maximilian Rolka und Maximilian Schwarz geht es dagegen – aller Voraussicht nach – in die zweite Liga. Schwarz wird bei der HSG Konstanz am Bodensee den Rückraum aufmischen. Rolka muss dagegen noch zittern, ob sein künftiger Verein tatsächlich in Liga zwei bleibt: Er geht zur SG Leutershausen. An einen Spieler können sich die Nußlocher Zuschauer dagegen bereits gewöhnen: Nicolas Herrmann. Er läuft 2017/2018 öfter in der Olympiahalle auf, denn sein Weg führt zur SG Nußloch. Das ist aber alles Zukunftsmusik – jetzt geht es erst einmal um die Meisterschaft Nußlochs, oder eben darum, dem großen Konkurrenten diese zu stehlen. „Genau solche Spiele wünscht sich ein Sportler“, ist Job schon euphorisch.


Doch kein interner Neuzugang

Jochim hängt Handballschuhe an den Nagel – Beruf und Sport nicht mehr zu vereinbaren

(msc) Eigentlich hatten sich die Verantwortlichen der SG Nußloch bereits auf sein Comeback im blauen Trikot eingerichtet – ein Neuzugang aus den eigenen Reihen quasi. Doch es kommt anders, denn Stefan Jochim wird seinen Vertrag mit der SGN auflösen. „Das ist unglaublich schade für uns, wir verlieren menschlich wie sportlich einen immens wichtigen Spieler“, bestätigte Geschäftsführer Holger Schwab: „Jetzt müssen wir kurzfristig wohl nochmal aktiv werden, denn das hat uns ganz schön überrumpelt.“

Jochim selbst ist ebenfalls noch etwas überwältigt von dem großen Schritt, den er nun eingeläutet hat: „Es fällt mir unglaublich schwer, denn es hat mit dieser Mannschaft und dem Trainerstab immer Spaß gemacht.“ Trotzdem steht für den Rückraum-Spieler fest, dass seine aktive Karriere zumindest pausiert werden muss. „Beruflich wird es nicht mehr so zu vereinbaren sein, weiterhin Drittliga-Handball zu spielen“, sagt er: „Deshalb werden die Handballschuhe an den Nagel gehängt.“ Denkt er an seinen bevorstehenden Abschied, kribbelt es aber wieder bei ihm: „Klar ist: Da bekomme ich Gänsehaut, ich lasse jetzt ein ganzes Kapitel hinter mir.“

Da er seit der Vorbereitung verletzungsbedingt ausfiel, kennt er das Gefühl ohne Handball bereits – es war nicht immer ein schönes. „Ich wäre gerne noch dabei geblieben, die Jungs haben mir während der Verletzung schon gefehlt.“ Trotzdem hat er sich bis zuletzt als Teil der Mannschaft gesehen. „Spielerisch geht der eventuelle Titelgewinn wohl weniger auf meine Kappe“, schmunzelt er: „Aber die Mannschaft hat mir doch immer das Gefühl gegeben, nach wie vor ein Teil von ihnen zu sein – auch während der Rehaphase. Das hat mirdurchaus geholfen,  das ein oder andere Tief zu überstehen und Rückschläge gibt es in dieser Zeit einige.“

Dass es für ihn kein Abschiedsspiel in diesem Sinne geben wird, ärgert ihn dagegen kaum. „Das ist gar nicht so wichtig, dass ich nochmal auf der Platte stehe“, bekennt er: „Wer weiß, wie ich gespielt hätte nach meiner Verletzung und der ganzen Zeit ohne Handball. So kann ich mit einer absolut gut gespielten Saison 15/16 und glücklicherweise vielen Spielanteilen in den Köpfen der Menschen bleiben. Der Kreuzbandriss kam dann natürlich zu einem ungünstigen Zeitpunkt.“ Nichtsdestotrotz sei es jetzt der richtige Moment, einen neuen Schritt zu wagen. „Es ist gut, eine Pause einzulegen“, so Jochim. Ein kleines Hintertürchen lässt er aber noch offen: „Wer weiß, was die Handballzukunft für mich bereit hält. Nußloch ist ein absolut toller Verein mit tollen Menschen. Man geht nie so ganz.“
ext


Nußloch routiniert zum finalen Showdown

Pflichtaufgabe im Hochdorfer Sportzentrum gelöst – Nächste Woche die Meisterschaft?

(msc) Nur noch ein Sieg steht der SG Nußloch im Weg, dann kann sie den Titelgewinn in der dritten Liga feiern. Nachdem der TV Hochdorf mit 30:23 besiegt wurde fokussiert sich die SGN nun auf den Saisonabschluss in eigener Halle. „Die Hausherren haben mit einigen Nachwuchsspielern gespielt“, sagte Holger Schwab. Der Geschäftsführer der Badener sieht das aber nur bedingt als Vorteil für seine Nußlocher an: „Die Jungs wollten sich natürlich auch auf der Drittliga-Bühne präsentieren.“ In der ersten Hälfte hielt der TVH noch sehr gut mit, stoppte die ersten zaghaften Ausreiß-Versuche des Tabellenführers und belohnte sich trotz Personalsorgen mit einem leidenschaftlich erkämpften 12:13 zur Pause. „Da waren auch ungefähr zehn freie Bälle dabei, die Ladislav Kovacin im Hochdorfer Tor gehalten hat“, analysierte Trainer Christian Job: „Das hat dazu beigetragen, dass wir nur mit einem Tor vorne waren.“ Der Ausgleich zu Beginn des zweiten Abschnitts mobilisierte dann indes das Leistungsniveau der SG Nußloch. „Ich hatte nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren können“, war Job über die gesamten 60 Minuten sehr siegessicher: „Respekt vor unserer Leistung, sie war sehr routiniert.“

Ganz einfach wollte es die junge Hochdorfer Mannschaft den Badenern nicht machen. Sie gab von Beginn an alles, hielt das Geschehen zunächst offen. Mit einem 3:0-Lauf drehten die „Pfalzbiber“ die schnelle 2:0-Führung der Gäste aus Baden, begünstigt durch eine fast sechsminütige Torlos-Phase des Spitzenreiters. Erst nach sieben Minuten Spielzeit gelang wieder ein Treffer, Kreisläufer und Kapitän Philipp Müller steuerte diesen bei. Es blieb spannend, die Zuschauer in Hochdorf sahen ein angenehm spannendes Spiel. Nach 17 Minuten bescherte ein Doppelpack des TVH den erneuten Anschluss – es stand nun 8:9. Dann überstanden die „Pfalzbiber“ eine Unterzahlsituation ohne Gegentor, eigentlich die perfekte Gelegenheit um die Begegnung zu kippen. „Sie haben in der ersten Halbzeit eine überragende kämpferische Leistung gezeigt“, attestierte Job den Hausherren eine tolle Moral: „das ist oft so bei angeknockten Gegnern.“ Doch nicht mit der SG Nußloch. Im Stile eines Titelaspiranten behielten die Blauen die Nerven, zogen durch Treffer von Lars Crocoll und Gianluca Pauli ein Stück weit davon. Doch Hochdorf kämpfte weiter, opferte sich regelrecht auf – Wettbewerbsverzerrung ließen sie sich trotz des ausgedünnten Kaders keinesfalls vorwerfen. Zur Pause trennten beide Teams erneut nur ein Zähler – mit 12:13 ging es in die Kabinen. „Hochdorf hat das Maximum ihrer Möglichkeiten mit dem dezimierten Kader gebracht“, urteilte Job: „Unser Problem war, dass wir unglaublich viele freie Bälle verworfen haben.“

22 Sekunden nach dem Anpfiff zum zweiten Abschnitt erzielte Benedikt Bayer dann sogar den Ausgleich – ein großer Teilerfolg für den Tabellenzwölften. Das ärgerte die Nußlocher Mannschaft indes so sehr, dass diese nun gleich mehrere Schippe drauflegte. Eine Viertelstunde später traf Pierre Freudl, der erneut mit zehn Toren bester SGN-Werfer war und auch bei seinen vier Siebenmeter-Versuchen schadlos blieb, von der Linie zum 21:15 – die Vorentscheidung. Routiniert agierte der Spitzenreiter in den Schlussminuten, arbeitete sich zum Erfolg. „Es war uns klar, dass wir aufgrund des größeren Kaders kräftemäßig überlegen sein müssten“, beschrieb Job die starke Phase im zweiten Abschnitt: „Das war von Anfang an unsere Taktik.“ Er spekulierte auf die gute Physis und den tollen Fitnesszustand, den seine Jungs auch jetzt zum Rundenende noch haben – und wurde belohnt: „Da hat sich der Kräfteverschleiß bei Hochdorf bemerkbar gemacht.“ Höher viel das Ergebnis zwar nur noch bedingt aus, die Gegenwehr der „Pfalzbiber“ konnte aber ebenfalls in Grenzen gehalten werden. Unter dm Strich steht so ein 30:23-Pflichtsieg im Hochdorfer Sportzentrum, das bisher kein gutes Pflaster für Nußloch war. „Ich bin zufrieden“, urteilte Job daher vollkommen zu Recht: „Sowohl mit unserer Leistung, als auch mit dem Ergebnis.“ Ein Sonderlob ging dann noch an Schiedsrichter Julian Köppel, der die Partie alleine leiten musste. „Sein Kollege hatte einen Autounfall, konnte daher nicht beim Spiel sein“, erklärte Schwab: „Unter diesen Umständen hat der Unparteiische das sehr gut gelöst.“

TV Hochdorf: Schulte, Kovacin; Götz 5/1, Sorda 1, Bayer 6, Christmann, Eschbach, Lanninger, Novo 2, Jochem, Klug 9/2.

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb; Körner 3, Crocoll 2, Müller 4, Fehringer, Geppert 1, Freudl 10/4, Schmitt 2, Buse 2, K. Bitz 2, Seiler, Pauli 4.


Kein Patzer mehr

Nußloch darf auf dem Weg zur Meisterschaft nicht mehr stolpern – Auch für Hochdorf geht es noch um etwas

(msc) Es wird zunehmend spannender im Kampf um den Titel der Dritten Liga Süd. Die SG Nußloch ist nach wie vor in der Spitzenposition, die TSB Heilbronn-Horkheim weiterhin ganz knapp dahinter. Vor einer Woche war die Ausgangssituation klar: Nußloch darf sich in den drei verbliebenen Spielen einen Punktverlust leisten, das ist mit dem Unentschieden gegen die SG Pforzheim/Eutingen dann auch passiert. Die „Hunters“ hielten sich dagegen im Topspiel gegen die HBW Balingen-Weilstetten II schadlos, schließen somit nach Punkten auf zum Spitzenreiter in Blau.

Noch hat die SGN die Nase aber vorne – den der direkte Vergleich geht an Nußloch. Doch jetzt gilt mehr den je: Kein Ausrutscher erlaubt. Will der Tabellenführer den Platz an der Sonne verteidigen und dabei nicht auf Schützenhilfe angewiesen sein, muss er sich ab jetzt schadlos halten. In zwei Spielen zwar keine Herkulesaufgabe, aber eben auch kein Selbstläufer – zumal beide Gegner ihre Qualitäten haben. „Wenn wir Meister werden wollen, müssen wir die letzten beiden Spiele gewinnen“, weiß auch SGN-Geschäftsführer Holger Schwab.

Mit der SG Kronau/Östringen, dem letzten Kontrahenten der Saison, hat Nußloch bereits bei der Hinrundenniederlage Bekanntschaft gemacht. Doch auch der TV Hochdorf, der im Dezember mit einem 36:25-Kantersieg aus der Olympiahalle gefegt wurde, sollte nicht unterschätzt werden. Mit 18 Zählern hat sich der TVH zumindest zu Hause sehr gut gehalten, während auswärts bislang nur acht Punkte für die „Pfalzbiber“ zu Buche stehen.

Richtig gut sieht die Bilanz der SG Nußloch gegen die Pfälzer aber auch durch den Sieg in der Vorrunde nicht aus: Alle anderen vier Begegnungen gingen an den TVH. „In den vergangenen Saisons ist uns nie ein Sieg gegen Hochdorf gelungen, erst jetzt in der Hinserie“, kennt Schwab die Historie. Der Geschäftsführer gibt aber zu bedenken: „Jetzt hat der TVH aber eine andere Mannschaft und andere Voraussetzungen.“

Dieses Mal geht es darüber hinaus noch für die beide Teams um viel. Nußloch will, trotz Aufstiegsverzicht, mit aller Macht die Meisterschaft erkämpfen und das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte einfahren. Die „Pfalzbiber“ sind als Zwölfter auf den ersten Blick zwar eher in den Abstiegskampf involviert, der Klassenerhalt ist aber bereits perfekt. Dafür trennen Hochdorf weiterhin nur zwei Punkte vom Last-Minute-Einzug in den DHB-Pokal.

„Es werden zwei ganz schwere Spiele“, sagt Schwab und fordert: „Trotzdem müssen wir sie erfolgreich gestalten.“ Verzichten muss Nußloch dabei aber auf Kreisläufer David Ganshorn. „Er wird sich voll und ganz auf die Genesung bis zum Spiel gegen Kronau-Östringen konzentrieren“, erklärte Schwab. Darauf hofft auch Müller, der gegen die Pfälzer von Martin Seiler aus der Reserve-Mannschaft unterstützt wird. „Ich habe in der letzten Partien versucht, so wenig wie möglich zu spielen“, sagt der Kapitän auf seine eigenen Beschwerden angesprochen: „Aber das wird schon funktionieren.“

Müller hofft dennoch, dass sein Kreiskollege schnellstmöglich wieder auf der Platte steht: „Diese Woche wird eh wohl nicht trainieren, danach müssen wir sehen – hoffentlich reicht es gegen Kronau. David ist ja auch ein Stück weit ein Seuchenvogel was Verletzungen angeht.“ Ob es für Ganshorn reicht, oder nicht – eines steht bei der SG Nußloch fest: Der Titel soll her. „Es wäre völliger Quatsch, wenn wir das nicht wollten“, betont Müller erneut: „Allein schon der sportliche Gedanke verbietet eine andere Haltung.“ Das Gefühl, am Ende ganz oben in der Tabelle zu stehen, kennt er. „Das ist etwas besonders, das man nicht so oft erlebt“, beschreibt er seine Erinnerungen: „Dafür sollten wir alles geben. Das Unentschieden in Pforzheim hat uns jetzt genug geärgert.“


Nußloch hält Spitzenposition mit Mühe

Pforzheim/Eutingen wächst gegen SGN über sich hinaus – Freudl sichert von der Linie den Punkt

(msc) Noch ist nichts passiert. Ein Punkt durfte die SG Nußloch im Kampf um die Meisterschaft in der Dritten Handballliga abgeben, genau davon hat sie gegen die SG Pforzheim/Eutingen Gebrauch gemacht. Da der direkte Vergleich mit der TSB Heilbronn-Horkheim aber an die Nußlocher geht, liegt die SGN nach wie vor – ungeachtet des Ergebnisses der Konkurrenz, weiterhin in der Führungsposition. Wirklich zufrieden waren die Verantwortlichen aber trotzdem nicht. „Das Positive am Spiel war der Punktgewinn“, zog Trainer Christian Job zumindest ein teilweise gutes Fazit: „Dadurch sind wir unabhängig von Horkheim immer noch Tabellenführer.“ Doch auch er hat gemerkt, dass sich das Team der SGN unglaublich schwer getan hat: „Leider konnten wir gegen eine sehr clever agierende Mannschaft nicht die Leistung abrufen, wie es in den letzten Wochen der Fall war.“ Insgesamt 46 Tore sind wenig, gerade für das eigentlich schnelle Spiel der Nußlocher. Doch Pforzheim/Eutingen zwang den Gäste eine andere Spielweise auf. „Sie waren topmotiviert, haben mit langen Angriffen sehr, sehr clever gespielt“, analysierte Job: „So haben wir nicht unseren Rhythmus gefunden.“

Der erste Treffer der Partie gelang zwar dem Nußlocher Toptorschützen Pierre Freudl von der Siebenmeter-Linie, doch die robuste Abwehr der Hausherren stand von Beginn an gut. Sandro Münch gelang so nach sechs Minuten erst das erste Tor, doch auch die Gäste hatten erhebliche Probleme zum Tor durchzudringen. Münch legte zwei Tore nach, die SG Pforzheim/Eutingen lag plötzlich mit 3:1 vorne. Ein Schock für Nußloch, dass sich das Gastspiel anders vorgestellt hatte. „Bei uns hat auch ein bisschen die Einstellung gefehlt, die Aggressivität ist abhanden gegangen“, kritisierte Geschäftsführer Holger Schwab. Der Abstiegskampf setzte bei den Gastgebern hingegen neue Kräfte frei, das körperbetonte Spiel in der Verteidigung stellte die SGN vor einige Probleme. Nach zehn Minuten war Coach Job zusätzlich gezwungen, Kreisläufer David Ganshorn aus dem Spiel zu nehmen. Er bekam die Präsenz der Pforzheimer Abwehr deutlich zu spüren, Philipp Müller war am Kreis von nun an auf sich allein gestellt. Auch Jobs Auszeit nach zwölf Minuten zeigte zunächst nur wenig Wirkung: Kurze Zeit später setzte es das 5:2 für die Goldstädter, dann musste Freudl für zwei Minuten vom Feld. Doch Pforzheim vergab den fälligen Siebenmeter, Lars Crocoll sorgte per Doppelpack für den 4:5-Anschluss. Zehn Minuten vor der Pause drehte Nußloch das Spiel sogar, nach Christian Buses 6:7 glich Freudl erneut von der Siebenmeter-Linie aus – dann erzielte Sebastian Körner die Führung. Heim-Trainer Alexander Lipps fackelte nicht lange, zog sofort die Auszeit. Bis zum Seitenwechsel waren dann wieder die Goldstädter besser im Spiel, mit 13:12 für die Hausherren ging es folglich in die Kabinen.

Abschnitt zwei war eine Partie mit offenem Visier. Beide Abwehrreihen gaben alles, die Offensivbemühungen blieben weiterhin bemüht. Eine Führung von mehr als zwei Toren kam nicht mehr zu Stande – zu ausgeglichen war die Begegnung dafür. In den letzten fünf Spielminuten wurde es dann noch einmal ganz eng für die Gäste. Kevin Bitz hatte gerade das 22:21 erzielt, Keeper Fabian Lieb war richtig gut im Spiel angekommen. Doch Pforzheim drängte auf den Ausgleich, Goran Gorenac erzielte ihn schließlich. Vier Minuten waren nun noch auf der Uhr, der Ball wollte aber nicht mehr den Weg ins Tor finden. Pforzheim/Eutingen gelang dieses Kunststück dann doch – 51 Sekunden vor dem Ende. Es war der Rückstand für Nußloch, dass nun alles für den Punktgewinn rausholen musste. Lieb stand hinten gut, seine Vorderleute brachten vor dem gegnerischen Tor aber keinen Spielzug mehr im Gehäuse unter. Ein Siebenmeter musste her, das Duell Mann-gegen-Mann also. Drei Mal war Freudl bisher an diesem Abend der Sieger, 35 Sekunden vor Schluss hatte er die Chance, den Ausgleich damit zu erzielen – und blieb eiskalt. „Unter dem Strich können wir nach dem erwartet schweren Spiel mit dem Punkt zufrieden sein, weiß Job: „Der Gegner hat absolut an seinem Maximum gespielt und uns große Probleme bereitet.“

SG Pforzheim/Eutingen: Matijevic, Petruzzi; Gorenac 4, Münch 5, Mönch 3, Hufnagel 5, Broschwitz 2, Strehlau 2, Lupus 1/1, Gerstner 1, Catak, Langenfeld, Dolity.

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb 1; Kuch 1, Körner 2, Crocoll 2, Müller 1, Freudl 7/4, Geppert 2, Schmitt 4, Buse 1, K. Bitz 2, Ganshorn, Pauli.


Noch drei Schritte zum Titel

Nußloch hat Meisterschaft selbst in der Hand – In Pforzheim zählt volle Konzentration

(msc) „Wir dürfen uns keine Fehler mehr erlauben“, betonte Nußlochs Coach Christian Job: „Ich bin auch sehr optimistisch, dass wir das nicht mehr werden.“ Drei Spiele stehen noch an, drei Siege trennen die SG Nußloch noch von der Meisterschaft. Ganz einfach liest sich das Restprogramm der Blauen aber nicht: Eine Auswärtspartie bei der weiterhin auf die Relegation hoffende SG Pforzheim/Eutingen, dann die Fahrt zu den „Pfalzbibern“ aus Hochdorf, die besonders für den in Hochdorf wohnenden Job eine brisante Partie verspricht und abschließend das Derby gegen die SG Kronau/Östringen II in der Olympiahalle.

Die Osterpause kam Nußloch dabei gerade Recht, denn etwas Ruhe kann sich nur positiv auf die Blessuren der Spieler auswirken. David Ganshorn musste beispielsweise gegen Mundenheim ausgewechselt werden, Jochen Geppert und Sebastian Körner waren erst gar nicht dabei. „Bei David war es eine Vorsichtsmaßnahme von meiner Seite“, bestätigte Job. Ursprünglich hatte er anders geplant: „Philipp Müller sollte eigentlich gar nicht spielen, weil er seit Wochen Probleme mit der Achillessehne hat.“

Genug im Tank für 30 gute Minuten hatte der Kapitän aber offenbar: „Es ging nicht anders“, beschrieb Job den Einsatz Müllers und fügte schmunzelnd an: „In einer Halbzeit sechs Tore zu schießen – es gibt schlimmeres.“ Trotzdem soll die Spannung vor der kommenden Begegnung nicht abfallen. „Über Ostern hatten die Jungs frei, jetzt schauen wir, dass wir entsprechend trainieren.“ Job weiß, dass die anstehenden Aufgaben kein Zuckerschlecken werden: „Horkheim ist im Moment sehr gut drauf, wir müssen davon ausgehen, dass sie keine Punkte mehr liegen lassen.“

Trotzdem sieht er positiv auf das Duell mit den Abstiegsbedrohten Pforzheimern. „Wir sind in der Lage, dass wir alles selbst bestimmen können“, so Job. Drei Siege zum Abschluss und die Meisterschaft würde feststehen. Für dieses Ziel gilt es nun, die letzten Kraftreserven zu mobilisieren. Daher auch Jobs Warnung: „Wir dürfen uns keine Fehler erlauben, konzentrieren uns über Ostern voll auf die SG Pforzheim/Eutingen.“


Standesgemäßer Sieg

Nußloch hält sich schadlos – VTV Mundenheim ohne Chance

(msc) Es kommt nicht oft vor, dass Christian Job während der Partie gelassen auf der Bank Platz nimmt. Der Trainer der SG Nußloch ist eigentlich immer mit vollem Körpereinsatz dabei, findet selbst bei hohen Siegen Kritikpunkte. Beim 38:20 seiner Nußlocher gegen den VTV Mundenheim gab es aber wahrlich nichts zu meckern. „Es ist nicht selbstverständlich, die Konzentration hoch zu halten, das haben wir fast über 60 Minuten gut gemacht“, lobte Job sein Team entsprechend: „Über Ostern bekommen die Jungs frei, das haben sie sich verdient.“ Einer der zahlreichen Matchwinner der SGN war Lars Crocoll, der wie sein Coach sehr zufrieden war: „Es war wichtig, von Anfang an einen guten Start zu haben und in der ungewohnten 3-2-1-Abwehr stabil zu stehen.“

Der VTV Mundenheim setzte zum Gegenstoß an, kombinierte Lukas Klein frei, der letztendlich Marco Bitz überwinden konnte – diese Spielszene nach zwölf Minuten hört sich nach einem guten Szenario für den Außenseiter an. Das Manko: Es war das erste Mal, dass der VTV die Hausherren überwinden konnte. Die SGN lag jedoch bereits mit 6:0 vorne. Patrick Buschsieper verwandelte kurze Zeit später zumindest einen Siebenmeter, sein erster Versuch landete samt Nachwurf ebenfalls bei Marco Bitz. Gerade als die Gäste dann mit dem ersten Treffer aus dem Spiel heraus in die Partie zu kommen drohten, legte Nußloch einen 3:0-Lauf hinterher. Dieses 11:3 war bereits eine Art Vorentscheidung.

Doch die Fans in der Olympiahalle sollten belohnt werden, ihre SG Nußloch gaben weiterhin Vollgas. Da war Christian Buse, der vom Flügel in die Mitte zog und aus dem Rückraum sehenswert ins Eck einschweißte. Und das Eigengewächs Patrick Fehringer, das sich bei einem langen Ball des Gäste-Keepers nach dem Spielgerät warf und dieses unter Applaus abfing. Nußloch machte deutlich – ein Konzentrationsabfall soll es nicht geben. Mit dem entsprechenden Nachdruck erhöhten die Blauen immer weiter – bis zum standesgemäßen 38:20.

Für Gäste-Trainer Patrick Horlacher war die hohe Niederlage kein Grund zur Sorge. „Das Ziel war ganz klar, unter 40 Gegentoren zu bleiben und mindestens 20 zu machen – das haben wir gepackt“, zeigte er sich sogar halbwegs glücklich. Job sah es ähnlich. „Ich bin sehr, sehr zufrieden, gerade in Anbetracht der Trainingswoche“, so der Coach der SGN, der auf Jochen Geppert, Sebastian Körner und Stefan Jochim verzichten musste: „Vergangenes Wochenende in Pfullingen war ein Verschleißspiel.“

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb; Kuch 7, Crocoll 6, Müller 6, Fehringer 1, Freudl 5/5, Schmitt 4, Buse 3, K. Bitz 2, Ganshorn 1, Pauli 3.

VTV Mundenheim: N. Klein, T. Doppler 1; Treiber 2, Binnes, Pönisch 1, Arentz 1, J. Doppler 1, Zentgraf 1, Hanke, Bregazzi 1, Buschsieper 6/2, L. Klein 2, Schmieder 4, Scheuerer.


Das Fernduell läuft

Nußloch hat die Karten selbst in der Hand – Noch vier Spiele bis zur Meisterschaft?

(msc) So langsam aber sicher zeichnet die Tabelle der dritten Liga Süd ein eindeutiges Bild davon, wo die Teams stärketechnisch hingehören – zumindest wenn man die durch unglückliche Umstände und Punktabzüge nach unten gerutschten Fürstenfeldbrucker außen vor lässt. Die SG Nußloch thront weiterhin an der Spitze, hat vier Spieltage vor dem Saisonende alles in der eigenen Hand. Gewinnt Nußloch die restlichen Begegnungen, ist dem Team von Coach Christian Job die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. Ein Punkt dahinter lauert die TSB Heilbronn-Horkheim, die den Lizenzantrag für die zweite Liga eingereicht hat. Job selbst verspürt derweil keinen Druck von hinten. „Wir schauen prinzipiell nicht auf Horkheim“, erklärt der Übungsleiter des Spitzenreiters.

Das Restprogramm der beiden Kontrahenten ist ähnlich, drei der vier Gegner sind gleich – der eine Unterschied hat es aber in sich: Während Nußloch am Wochenende den Vorletzten aus Mundenheim empfängt, müssen die „Hunters“ eine Woche später zum Dritten aus Balingen-Weilstetten. Die Bundesliga-Reserve hat bereits drei Zähler weniger als der Nußlocher Ligaprimus, Pforzheim und Großsachsen fünf beziehungsweise sechs. Mehr Teams können die Meisterschaft rein rechnerisch nicht mehr erreichen, nach menschlichem Ermessen geht es jedoch im Zweikampf um die SG Nußloch und den TSB Heilbronn-Horkheim.

Besonders bescheiden könnte es für die „Hunters“ laufen. Der neue Verein des Nußlocher Rückraum-Akteurs Pierre Freudl hat sich getraut die 2000 Euro Gebühr zur Prüfung der Lizenzunterlagen zu riskieren, will unbedingt in die zweite Liga aufsteigen. Bleiben die Blauen jedoch auf dem Platz an der Sonne, müsste Heilbronn definitiv in die Relegation. Scheitern die „Hunters“ dort, ist der Traum vom Aufstieg aus. Darauf will die SGN aber keine Rücksicht nehmen, betonte zuletzt immer wieder: „Wir wollen die Meisterschaft.“

Es ist das einzig logische Ziel, das den Nußlochern bleibt. Die eigene Stärke macht Nußloch trotz einiger Verletzungsprobleme zu Saisonbeginn zum Tabellenführer, die fixe Teilnahme am DHB steht ebenfalls seit Wochen fest. Das Saisonziel, unter die Top drei zu kommen, kann nur mit einer ungeahnten Schwächephase verpasst werden – Nußloch gehört in den vergangenen Jahren zu den absoluten Spitzenteams der dritten Liga.

Genau das wollen sie am Sonntag, Anwurf ist um 17 Uhr, auch dem VTV Mundenheim beweisen. Mit Vollgas-Handball soll der Abstiegskandidat bezwungen werden. Die Chancen auf den Nichtabstieg sind bei Mundenheim ohnehin seit der Niederlage gegen Heilbronn nur noch von theoretischer Natur. Nichtabstiegsplatz 13 ist bereits in uneinholbare Ferne gerückt, doch Rang 14 könnte noch erreicht werden – und zieht eine mögliche Relegationsteilnahme in Betracht. Genau in eine solche Relegation will Nußloch auch die Horkheimer schicken, ein Sieg gegen Mundenheim ist dazu ebenso Pflicht, wie die Meisterschaft.

„Das ist ein Spiel, das wir zu gewinnen haben, das wir sogar gewinnen müssen“, bestätigt Job ungewohnt deutlich: „Und das werden wir auch tun.“ Das Mundenheim damit vor dem sicheren Drittliga-Aus steht, ist für den Nußlocher Trainer dabei nicht relevant. „Deren Situation interessiert mich wenig“, gibt er zu. Unterschätzen will er den VTV aber nicht: „Wir bringen ihnen den Respekt entgegen, den wir jedem Gegner geben. Wenn wir keinen Druck haben wird das kein leichtes Spiel – zumal Mundenheim schon oft gezeigt hat, dass es in der ersten Halbzeit gut mithalten kann.“

Das in seinem Team auch dieses Mal wieder einige Spieler ausfallen könnten, ist für Job ebenfalls kein Grund zur Sorge. „Max Schmitt konnte am Dienstag trainieren, Philipp Müller wird sich ebenfalls die restliche Runde durchquälen“, erzählt er: „Bei Sebastian Körner und Jochen Geppert kann man dagegen noch nichts sagen.“ An der offensiven Grundhaltung ändert das für ihn aber kaum etwas: „Die Spieler, die auf der Platte stehen werden, sind in der Lage zu gewinnen. Für mich zählt ein Sieg, egal in welcher Form.“


Doppelter Jubel in Pfullingen

Nußloch verteidigt Spitzenposition mit Last-Minute-Treffer – Pfullingen sichert trotzdem den Klassenerhalt

(msc) Die SG Nußloch zeigte beim VfL Pfullingen, was sie zu leisten im Stande ist. Gegen aufopferungsvoll kämpfenden Pfullinger gab die SGN trotz eines zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstands nie auf und ackerte sich wieder an den Gegner heran. Sechs Sekunden vor Spielschluss wird sie dafür mit dem Siegtreffer von Simon Kuch belohnt. „Insgesamt war das aufgrund des Spielverlaufs ein sehr glücklicher Sieg“, wusste Nußlochs Trainer Christian Job: „Doch die Jungs haben sich auch vom Feinsten ins Spiel zurückgekämpft.“ Durch die Niederlage der TGS Pforzheim verabschiedet sich einer der drei Hauptkonkurrenten zumindest aus der Schlagdistanz zum Spitzenreiter aus Nußloch, Heilbronn-Horkheim bleibt indes nach einem Kantersieg in Mundenheim nur einen Punkt hinter der SGN. „Genau das sind die Spiele, die zu einer Meisterschaft führen“, so Job zum hart erkämpften Erfolg in der Pfullinger Kurt-App-Sporthalle. Die Hausherren waren nicht nur topmotiviert, dem Favoriten ein Bein zu stellen, sondern wollten vor allem mit einem Sieg den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. „Sie waren entsprechend sehr aggressiv und haben uns das Leben ganz schön schwer gemacht“, analysiert Job. Jubeln konnten unter dem Strich aber dennoch beide Teams: Da die SG Kronau/Östringen bei der SG Pforzheim/Eutingen siegte, ist der Verbleib in Liga drei für den VfL auch in der nächsten Saison gesichert.
Job hatte einen schwierigen Gegner erwartet und genau diesen bekommen. Die Pfullinger wehrten sich nach Kräften, boten der SGN die Stirn. „Ich wusste, dass es ein schweres Spiel wird“, betonte Job nach der Partie erleichtert. Sein Team legte zu Spielbeginn immer wieder vor, die Hausherren bissen sich aber fest und erzielten nach etwas mehr als acht Minuten den 4:4-Ausgleich. Dann tauschten beide Teams die Rollen, Pfullingen erzielte eine Führung nach der anderen – die Nußloch jeweils postwendend egalisieren konnte. Nach der Anfangsviertelstunde wollten es die Gastgeber dann wissen, den Klassenerhalt ohne Blick auf die Konkurrenz aus eigener Kraft sichern. Mit Vollgas-Handball und einem 4:0-Lauf übernahmen sie binnen viereinhalb Spielminuten die Führung, auch die SGN-Auszeit nach dem Doppelpack von Jonas Friedrich zum 9:7 tat dem keinen Abbruch. „Es war eine sehr emotionale Atmosphäre, eine tolle Stimmung“, sagte Job zur Partie. 7:11 – seine Jungs standen nun gehörig unter Druck. Doch die SG Nußloch steht nicht zu Unrecht auf Rang eins, hatte noch einiges im Tank. In den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte bewiesen sie starke Nerven: VfL-Coach Till Fernow nahm beim Stand von 9:13 eine Auszeit, danach kamen aber eher die Blauen ins Spiel: Gianluca Pauli, der erneut alle fünf Siebenmeter-Versuche verwandelte, netzte von der Linie aus ein, Kevin Bitz und Lars Crocoll ließen zwei weitere Tore folgen. Der Anschluss war nun wieder hergestellt, das 14:12 durch Robin Keupp zur Pause änderte nichts am positiven Gefühl, mit dem die Gäste in die Pause gingen.
Doch auch die Pfullinger hatten noch lange nicht genug, warfen noch einmal alles in die Waagschale. Mit Schwung ging es aus den Kabinen, 56 Sekunden nach Wiederanpfiff stand es dank eines Doppelpacks von Christoph Klusch wieder 16:12. Nußloch nun erneut unter Druck, auch diesmal dauerte es eine kurze Zeit, ehe die Aufholjagd gestartet wurde. „Ich habe großen Respekt vor meiner Mannschaft“, lobte Trainer Job: „Die Jungs waren zwischenzeitlich mit 15:19 hinten.“ Dann schlug aber das Stündchen der Blauen. Drei Minuten, vier Tore, der Ausgleich – Fernow musste erneut die Auszeit ziehen. Das Spiel war wieder vollkommen offen, der Favorit aus Nußloch zudem richtig angekommen. „Gianluca Pauli hat alle Siebenmeter versenkt, Pierre Freudl und Philipp Müller haben einige wichtige Tore gemacht – es hat sich insgesamt sehr gut verteilt“, freut sich SGN-Trainer Job über die geschlossene Mannschaftsleistung: „Ganz wichtig war auch das Mitte des zweiten Abschnitts die Abwehr mit Marco Bitz im Tor super aufgelegt war.“ Und zwar so gut, dass in den letzten vier Minuten kein Gegentor mehr hingenommen werden musste. Das gab Job die Möglichkeit, bei 22 verbleibenden Sekunden noch einmal eine Auszeit zu nehmen und einen Spielzug zum potentiellen Sieg anzusagen – den Kuch dann zum 27:26 veredelte.

VfL Pfullingen: Tölke, Schlipphak; Schliedermann 1, Klusch 2, Wittlinger 3, Breckel 1, Keup 2, Hipp 3, Thiemann 4/2, Goller 1, Friedrich 5, Hertwig 3, Hiller 1.
SG Nußloch: M. Bitz, Lieb; Kuch 3, Crocoll 1, Müller 4, Schmitt 1, Fehringer, Freudl 3/1, Geppert 3, Buse 2, K. Bitz 2, Ganshorn 2, Pauli 6/5.


„Wollen jedes Spiel gewinnen“

Lizenzverzicht für Kapitän Müller kein Motivationsproblem – Trainer Job
warnt vor Pfullingen

(msc) Philipp Müller ist ein Mann, der markanten Worte. Der Kapitän der SG
Nußloch sagt gerade heraus, was er denkt. Das hat er im Pressegespräch nach dem 35:26-Kantersieg der SGN gegen den Tabellendritten HBW Balingen-Weilstetten II einmal mehr bewiesen.„Ich möchte das korrigieren: Es sind nicht nur finanzielle Gründe, warum die SG Nußloch auf den Aufstieg verzichtet“, stellte er klar und ergänzte: „Das hat viele Gründe. Das sind die Trainingszeiten, das sind aber auch die Spieler. Es ist ein Unterschied, ob man fünf mal die Woche trainieren kann oder ob man eben berufstätig ist und bei Auswärtsspielen unter der Woche in Rostock und Co Urlaub nehmen muss.“ Er fasste zusammen: „Das ist nicht immer nur auf den Verein oder das Finanzielle zu schieben.“ Ein Nachlassen konnte man den Blauen in den vergangenen beiden Wochen deswegen ebenfalls nicht attestieren: Zunächst gab es ein 43:31-Heimerfolg gegen die spielstarke TuS Fürstenfeldbruck, dann den besagten Sieg im Spitzenspiel gegen Balingen. Auf Schongang kann sich also auch der VfL Pfullingen nicht freuen. Doch der Respekt vorm kommenden Gegner ist groß – immerhin hat Nußloch in Pfullingen noch nicht gewonnen. Beim bisher einzigen Aufeinandertreffen beim VfL gab es ein 26:26-Unentschieden. Nach dem souveränen 33:23-Sieg über die Pfullinger aus dem Hinspiel will Trainer Christian Job aber noch keine voreiligen Schlüsse ziehen. „Es ist schon, dass wir das so hoch gewonnen haben“, schmunzelte er: „Das bringt uns im Spiel am Samstag nur leider gar nichts.“ Wenn es um 20 Uhr in der Kurt-App-Sporthalle los geht, steht die Anzeigetafel wieder bei 0:0. Warum es im Hinspiel so deutlich wurde, kann sich Job erklären: „Ich denke, Pfullingen hatte die gleiche Problematik, wie viele andere Mannschaften auch – diese Verletzungsproblematik haben wir Gott sei Dank rum.“ Das soll bis zur Abfahrt auch so bleiben, hofft der Coach zumindest: „Es wird entscheidend sein, welcher Kader uns in Pfullingen zur Verfügung steht.“ Gelöst wirkt er aber, nachdem Pierre Freudl und Jochen Geppert gegen Balingen wieder mit von der Partie waren. Entsprechend scherzte er auch mit Blick auf Müller: „Die angeschlagenen bekommen wir irgendwie auch noch durch die letzten fünf Wochen.“ Die Warnungen vor Pfullingen wollte er aber doch noch einmal betonen. „Wir haben uns in Pfullingen immer schwer getan – leichtes Spiel? Das sehe ich ganz anders, das wird ein sehr schweres Spiel“, ist sich Job sicher: „Mit dem Selbstvertrauen bin ich aber optimistisch für die Begegnung.“ Müller hatte indes noch ein Anliegen. „Ich wurde schon mehrmals drauf angesprochen, darum nutzte ich die Gelegenheit jetzt. Die Leute sagen dann, ja okay, jetzt schaltet ihr einen Gang zurück, weil ihr sowieso nicht aufsteigen könnt“, beschreibt er: „Nein, so ist es nicht. Wir sind Sportler genug und jeder, der das mal war, wird es verstehen können: Wir wollen jedes Spiel gewinnen und versuchen trotzdem Erster zu werden.“

Abfahrt des Fanbusses ist um 16.30 Uhr an der Olympiahalle


Ausrufezeichen der SG Nußloch

SGN in bestechender Form – Tabellendritten Balingen-Weilstetten II chancenlos

(msc) Die SG Nußloch steht weiterhin auf dem ersten Tabellenplatz der dritten Liga Süd. Schon bevor der Verzicht auf den möglichen Zweitliga-Aufstieg bekannt wurde, war das Ziel der SGN klar: Die Meisterschaft. Das sich daran auch jetzt nichts geändert hat, bewies die Leistung, mit der Nußloch den direkten Konkurrenten HBW Balingen-Weilstetten II mit 35:26 aus der Halle fegte. „Ich bin überglücklich über den Sieg an sich“, freute sich SGN-Trainer Christian Job. Den Hauptgrund für den Erfolg seines Teams hatte er schnell ausgemacht: „Die Abwehrleistung war sehr, sehr gut, das Umschaltspiel auch. Diese leichten Tore machen den modernen Handball aus.“ Ein weiterer Erfolgsgarant war die zweite Reihe der SGN. „Wir haben jetzt wieder eine komplette Bank gehabt“, bestätigte Job: „So konnten wir 60 Minuten Vollgas geben.“ Gegenüber Andre Doster erkannte die Überlegenheit der Blauen neidlos an. „Im Vergleich zur vergangenen Woche sind das Welten – aber die Gegner Zweibrücken und Nußloch sind auch absolut nicht zu vergleichen“, sagte Doster: „Ich kann meinen Jungs aber nichts vorwerfen, wir haben eine gute Runde gespielt, diese Woche waren wir aber einfach schlechter.“

Nach fünf Minuten stand es noch 3:3, dann fing die SGN bereits an, den eigenen Vorsprung nach und nach auszubauen. Bis zum 4:5-Rückstand sah die Ausgangslage der HBW noch gut aus, doch die Nußlocher waren fest entschlossen, die Tabellenführung zu verteidigen. Immerhin hatte die Konkurrenz aus Heilbronn-Horkheim sich den Spitzenplatz zumindest über Nacht gesichert. Philipp Müllers 8:4 sorgte jedoch bereits nach 13 Minuten für klare Verhältnisse. Balingen-Weilstetten setzte zwar in der Folge alles daran, weiterhin eine gute Partie zu zeigen, die Form der Blauen war aber bärenstark. Gianluca Pauli blieb bei seinen sechs Versuchen von der Siebenmeter-Linie schadlos, die Defensive vereitelte einige Wurfversuche und Die Angriffsreihe versenkte ein Tor schöner als das andere. Bis zur Pause setzte sich Nußloch so auf 18:11 ab.

Wirklich etwas geändert hat sich an diesem Bild auch nach dem Seitenwechsel nicht mehr. Die Gäste gaben sich weiterhin größte Mühe, ihre Tauglichkeit als Topteam nachzuweisen, Nußloch war allerdings auch weiterhin immer einen Schritt voraus. Nach vierzig Minuten verkürzte Falk Kolodziej noch einmal auf 16:21, dann legten die Blauen aber wieder einen Zahn zu. Acht Spielminuten vor dem Schlusspfiff durfte dann wieder ordentlich gejubelt werden: Kevin Bitz netzte zur ersten zweistelligen Führung ein. Balingen-Weilstetten wusste, dass an dieser Niederlage nichts mehr zu rütteln war, wollte sich aber zumindest einigermaßen achtbar aus der Affaire ziehen. Markus Dangers und Michael Seiz verkürzten auf 26:35 und verhinderten so zumindest die zweistellige Niederlage.

HBW-Coach Doster war sich sicher: „Wer in den letzten Saisonspielen mehr Kraft hat, der wird auch Meister.“ Entsprechend gut aufgestellt sollte demnach die SG Nußloch sein. Vermeintlich leichte Spiele als Restprogramm, einen Punkt Vorsprung – es gibt schlechtere Ausgangslagen. „Die Verletzungsproblematik haben wir Gott sei Dank rum, es war eine ganz tolle Situation, als wir vor dem Spiel in der Kabine volle Bänke hatten“, war auch Job erleichtert, warnte aber vor den nächsten Aufgaben: „Da brauchen wir wieder 100 Prozent unserer Konzentration, das wird definitiv kein Selbstläufer.

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb; Kuch 4, Körner 2, Crocoll 1, Müller 7, Fehringer, Geppert 2, Freudl 1, Schmitt, Buse 2, K. Bitz 5, Ganshorn 5, Pauli 6/6.

HBW Balingen-Weilstetten II: Baumeister, Ruminsky; Thomann 7, Mayer, Bitzer 1, Villgrattner 5, Nothdurft, Dangers 2, Seiz 4/2, Kolodziej 4, Beckmann 2, Zobel 1.


Nächstes Topteam zu Gast in der Olympiahalle – Schüler und Studenten erhalten freien Eintritt

Richtungsweisende Partie gegen HBW Balingen-Weilstetten II

– Nußloch kann Spitzenposition verteidigen

(msc) Keeper Fabian Lieb hat es seinem Trainer vorgemacht. „Ich bin stolz“, erklärte er nach dem vorzeitigen Titelgewinn seiner D-Jugend, die bei einem ausstehenden Spiel noch ohne Punktverlust ist. Es war der erste Titel in seiner noch jungen Trainerlaufbahn, das hat er seinem eigenen Coach Christian Job nun voraus. Der scherzte mit seinem Torwart, klopfte ihm auf die Schulter. Die Zielsetzung für die Drittligasaison ist – wenngleich das wesentlich schwerer zu erreichen sein wird – die gleiche: Meister zu werden.
Mit Recht, denn die SG Nußloch hatte sich gerade die Tabellenführung zurückgeholt. Der erste Schritt zum Titel ist also getan, doch es folgen sechs weitere schwere Schritte, die seine Blauen tun müssen. Nur einen Punkt Vorsprung hat die SGN vor den Verfolgern aus Heilbronn-Horkheim und der HBW Balingen-Weilstetten II, einen weiteren Zähler dahinter lauert die TGS Pforzheim. Die Goldstädter sind indes das beste Beispiel dafür, wie schnell es nach unten gehen kann: Vor dem Spieltag noch auf Position eins, hat die Niederlage der TGS gleich drei Teams vorbeiziehen lassen.
„Es sind noch sechs schwere Spiele, die vor uns stehen“, erklärte Job zur Ausgangslage, ergänzte: „Aber es ist ein schöner Moment, den wir erst einmal genießen.“ Am Wochenende könnte dieser aber bereits wieder vorbei sein: Denn das nächste Spitzenspiel wartet auf die Nußlocher Tabellenführer. Zur gewohnten Zeit – Sonntag um 17 Uhr – erwartet die SG Nußloch die HBW Balingen-Weilstetten II in der Olympiahalle. Die beste Ausgangslage der vier Teams haben die Blauen zumindest: Ein Punkt mehr als die Konkurrenz, von den ersten sieben Teams kommt nur noch die HBW zu Gast, ansonsten stehen Teams aus dem unteren Tabellensegment auf dem Programm.
Der Fokus liegt aber ganz klar auf der Bundesliga-Reserve aus Balingen. Zu Recht, denn im Hinspiel gab es eine ungewohnt hohe 25:31-niderlage für die Job-Sieben. Balingens Falk Kolodziej und Thorben Kirsch erzielten dabei acht, beziehungsweise sieben Tore – es ist also Gefahr im Verzug. In der Gesamtbilanz hat die SG Nußloch aber immer noch das bessere Ende für sich: Das erste Duell im Jahr 2014 endete Unentschieden, dazu kommt die Niederlage im November – dafür aber auch drei Siege. Um das weiterhin so gut aussehen zu lassen, hat sich die SGN erstmals für seine jüngeren Fans etwas überlegt.
Daher gibt es besonders für die jungen Fans der Blauen eine tolle Aktion: Schuler und Studenten haben am Sonntag gegen Vorlage ihres gültigen Schüler- oder Studentenausweises freien Eintritt.
Die personelle Situation könnte sich bis zum nächsten Topspiel ebenso entspannen, so zumindest die Hoffnungen Jobs. „Stand jetzt hoffe ich, dass es bei Jochen auf jeden Fall mit der Schulter wieder klappt“, kommentierte er zum Gesundheitsstand seines Spielmachers Jochen Geppert, der zuletzt nur bedingt am Spielgeschehen teilnehmen konnte. Toptorschütze Pierre Freudl fehlte ebenso zuletzt, hier sind Jobs Prognosen vorsichtig, aber ebenfalls von Hoffnung geprägt: „Da müssen wir mal schauen.“ Sein Training will er aber deswegen noch lange nicht umstellen. „Das ist einfach die Situation“, sagte Job: „Das ist ja nicht nur bei uns so, das ist bei anderen Mannschaften genauso.“


Der perfekte Tag für die SGN

Nußloch holt sich mit Kantersieg die Tabellenführung zurück

– Fans sehen insgesamt 74 Tore

(msc) Solche Tage gibt es nicht oft: Tage, an denen einfach alles zusammen passt. Die SG Nußloch hat allerdings genau solch einen gehabt. Die Fans in der Olympiahalle gaben Vollgas, die Euphorie war entsprechend groß. Das Team ließ sich davon anstecken und lieferte Bestleistung ab. Der direkte Konkurrent aus Pforzheim verlor im Fernduell und überließ der SGN somit den Platz an der Sonne. Besser kann er kaum laufen, das beweisen auch 43 erzielte Treffer. „Dass die Partie mit diesem Ergebnis endet, hätte ich im Leben nicht gedacht“, sagte Trainer Christian Job. Der 43:31-Kantersieg war ebenso überzeugend, wie hochverdient. „Ich bin natürlich super glücklich und zufrieden“, lachte Job entsprechend erleichtert beim Trainergespräch: „Mit dem Ergebnis, mit der Tabellenführung. Das ist ein schöner Moment, den wollen wir genießen.“ Selbst die Verletzungssorgen – dieses Mal nahm Toptorschütze Pierre Freudl neben dem Langzeitverletzten Stefan Jochim hinter der Bank Platz, Jochen Geppert konnte ebenfalls nur bedingt am Spiel teilnehmen – konnten die Freude nicht wirklich trüben: „Wir haben erfahrene und gute Spieler, die das bis heute gut kompensieren konnten“, so Job, der die Hoffnung für die nächste Woche nicht aufgegeben hat: „Bei Jochen sollte es bis nächste Woche auf jeden Fall wieder klappen, bei Pierre müssen wir mal schauen.“
Die Nußlocher Hintermannschaft war von Beginn an hochkonzentriert und ließ die gewöhnlich schnell spielende TuS kaum zur Entfaltung kommen. Bereits im ersten Angriff geriet Fürstenfeldbruck ins Zeitspiel, trieb dieses bis zum Äußersten. Letztendlich kam zwar ein Tor dabei heraus, doch es war ein erster Vorgeschmack. Ebenso auf der anderen Seite: Drei Pässe, Zug zum Tor von Simon Kuch – links oben eingeschweißt. Nußloch machte das Spiel im Angriff weiterhin schnell, erzielte so bereits nach fünf Minuten das 4:3 – ein Spiel, das die lautstarken Fans auf der Tribüne zu entzücken wusste. Hinten hielt Fabian Lieb stark, vorne hatten die Blauen nun auch Glück mit den Abprallern und legten so durch Kuch nach, eine Lieb-Parade später traf Gianluca Pauli per Gegenstoß. Nach sieben Minuten lagen die weit angereisten Bayern bereits mit drei Treffern zurück, das wollten sie nicht auf sich sitzen lassen. Auf 6:7 verkürzten sie, doch Kuch hielt seine Farben weiterhin in Front. Der Rückraum-Schütze erzielte die Hälfte der ersten acht Nußlocher Tore im Alleingang.
Der Vorsprung der SGN stieg weiterhin an, nach 20 Minuten musste Gäste-Coach Martin Wild beim Stand von 12:9 für Nußloch die Auszeit ziehen. Wirkung zeigte diese Maßnahme aber nicht: Der folgende Angriff lief ins Leere, es entwickelte sich ein Gegenstoß der SG Nußloch. Kapitän Philipp Müller ließ sich diese Chance nicht nehmen und baute den Vorsprung aus. Doch Fürstenfeldbruck versuchte alles, um irgendwie den Anschluss zu halten. Beim 13:11 dann ein Knackpunkt: Nußloch kam ins Zeitspiel, zudem wurde Kevin Bitz gleich doppelt am Wurf gehindert. Doch die Hausherren behielten die Nerven, die Zuschauer peitschten ihr Team zusätzlich voran. Nußloch kombinierte gut und spielte Lars Crocoll frei – der den Ball versenkte und zudem eine Strafzeit der Gäste generierte. Die Offensiv-Maschine lief spätestens jetzt auf Hochtouren, Abwehr und Keeper Lieb verhinderten ebenfalls einiges: Zur Pause ging es mit einem komfortablen 20:15-Vorsprung in die Kabinen.
Stark war SGN-Torhüter Lieb bereits in der ersten Halbzeit, die Anfangsphase des zweiten Abschnitts lief dann aber sogar noch besser: Obwohl seine Vorderleute bei den ersten beiden Versuchen leer ausgingen, erzielte Linksaußen Pauli den ersten Treffer der Hälfte. Schuld daran waren unter anderem zwei Lieb-Paraden. Doch dabei blieb es noch lange nicht, es folgte: Parade Lieb, 22:15 Kuch, Zeitspiel ohne Torerfolg Fürstenfeldbruck, 23:15 Max Schmitt per Heber, Doppelparade Lieb, 24:15 Bitz. Gäste-Trainer Wild musste reagieren, legte erneut die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Geholfen hat das aber nichts, der eigene Angriff schlug erneut fehl. Schmitt erzielte dafür auf der Gegenseite die erste zweistellige Führung Nußlochs. Dann wieder das bekannte Bild: Lieb ließ sich wieder nicht überwinden, hängte zwei weitere Glanztaten an. „Damit war das Spiel endgültig entschieden“, wusste auch Wild. Als Lieb beim 16:26 gegen den allein durchgebrochenen Sebastian Meinzer in der 39.Spielminute zum ersten Mal in Halbzeit zwei überwunden wurde, ging ein Raunen durch die Olympiahalle.
Trotzdem war bereits klar: Die SG Nußloch mit ihrer starken Form und den ebenfalls in Topform angetretenen Anhängern – sogar ein Sprechchor für Fabian Lieb gab es zwischenzeitlich – war mitten drin ein deutliches Zeichen im Kampf um die Drittliga-Krone zu setzen. Die Gala-Vorstellung war noch in vollem Gange, da gingen die Blicke der Fans bereits auf das Topspiel in Horkheim. Die gute Nachricht: Die „Hunters“ lagen vorne gegen den Pforzheimer Tabellenführer – damit war Nußloch in der Live-Tabelle auf Platz eins. Genau so kam es dann auch, Heilbronn fuhr den Heimsieg ein, Nußloch erzielte mit dem 43:31 sogar einen überraschend hohen Kantersieg gegen die TuS Fürstenfeldbruck und sicherte sich damit die Spitzenposition. „Davon können wir uns jetzt erst mal noch nichts kaufen“, mahnte Job und erklärte: „Es sind immer noch sechs schwere Spiele, die vor uns stehen.“

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb; Kuch 8, Körner 2, Müller 2, Fehringer, Geppert 1, Crocoll 5, Schmitt 3, Buse 2, K. Bitz 12, Ganshorn 2, Pauli 6/4.

TuS Fürstenfeldbruck: Kröger, Luderschmid; Leindl 3, Ball 3, Hoffmann 2, Haller 3, Lex, Meinzer 6, Lentner 4, Kerst, Engelmann 7, Maier 2, Prause 1.


Zweiter Neuzugang für die SGN

Talent Julius Herbert schließt sich Nußloch an

– Kontakt kam über Christian Jobs Bruder Tobias zu Stande

(msc) Die Talentförderung der SG Nußloch ist eines der Hauptanliegen von Coach Christian Job und Geschäftsführer Holger Schwab – das haben sie zuletzt auch immer wieder verdeutlicht. „Wir haben die Möglichkeit, einen jungen Spieler auf seiner Position zu fördern“, erklärten die Verantwortlichen beispielsweise zum Abgang des aktuellen Toptorschützen Pierre Freudl. Neben Lars Crocoll wird ein Neuzugang im Rückraum der Blauen auf Torejagd gehen: Julius Herbert. Der 21-Jährige wechselt zur kommenden Saison vom Zweitligisten ASV Hamm in die Olympiahalle. „Julius ist jung und ein sehr hoffnungsvolles Talent“, sagte Schwab: „Er passt perfekt in unser Profil.“
Dass sein Weg nun zur SGN führt war dabei lange unklar. „Da hat auch der Zufall eine Rolle gespielt, ich wusste nicht genau, wo ich spielen werde“, erklärt Herbert. Ursprünglich kommt er aus Südhessen, eine Dreiviertelstunde von Nußloch entfernt – doch der Handballsport hat die Neuverpflichtung in der vergangenen Jahren herum gebracht. „2013 bin ich von Friesenheim für zwei Jahre nach Lemgo, um dort in der A-Jugend-Bundesliga zu spielen. Danach ging es für diese Saison nach Hamm in Liga zwei“, so Julius Herberts Werdegang. Jetzt steht aber das Studium an, daher ging der Blick wieder in Richtung Heimat. Als klar war, dass Herbert in Landau studieren wird, suchte er gemeinsam mit seinem Vater nach einem neuen Verein.
„Er ist gut vernetzt in der Handballwelt und hat sich ein bisschen umgehört“, beschreibt Julius Herbert die Suche seinen Vaters. Nach Nußloch führten dabei trotzdem ein paar Umwege. „Zunächst hat er bei Tobias Job in Haßloch angefragt“, erinnert sich Herbert. Doch der Bruder von Nußloch-Trainer Christan Job musste dem talentierten Youngster absagen, der eigene Kader war auf der Position bereits besetzt fürs kommende Jahr. Doch Tobias Job hat das Talent trotz allem erkannt – und an seinen Bruder verwiesen. Dort bestand nämlich noch Bedarf für einen guten Rückraum-Spieler, wie Schwab bestätigte: „Nach dem Abgang von Pierre und durch die Tatsache, dass uns Simon Kuch nächste Saison nur bedingt zur Verfügung stehen wird, haben wir hier Handlungsbedarf gesehen – und ihn zum Probetraining eingeladen.“
Zur Freude Herberts. „Nußloch ist ein Topverein in der Dritten Liga“, erläuterte er und beschrieb die Eindrücke aus dem Training: „Das war super: Eine junge Mannschaft, das Training ist intensiv. Da ist Zug dahinter, das gefällt mir – es hat einfach großen Spaß gemacht.“ Erfolgreich war es ebenfalls, denn es sprang ein Zweijahresvertrag für den 21-Jährigen heraus. „Im Probetraining habe ich die Trainer anscheinend überzeugt“, lachte Herbert, Christian Job bestätigte: „Er konnte auf sich aufmerksam machen, daher haben wir zugeschlagen und ihn verpflichtet.“
Wie viel Spielzeit letztendlich für den 21-Jährigen heraus springt, will er nicht genau beziffern. „Ich bin noch relativ jung“, gibt er zu bedenken und führt auf seine Ziele angesprochen weiter aus: „Ich werde versuchen, durch Trainingsleistung auf Einsätze zu kommen.“ Eines steht dabei aber fest: Flexibel ist er. „Er kann sowohl Halblinks als auch Halbrechts spielen“, weiß Job.


Das etwas andere Spitzenspiel

Fürstenfeldbruck: Das Topteam aus dem Tabellenkeller

(msc) Es gibt Sätze, die im Sport verpönt sind. Das sind allen voran die Phrasen, derer sich Trainer oder Verantwortliche bedienen. Eigentlich gehört auch die Feststellung, man dürfe sich von der Tabellensituation nicht täuschen lassen, zu diesen Phrasen – doch in der Dritten Liga Süd ist das in einem Fall trotzdem zutreffend. Daher ist auch dem Nußlocher Geschäftsführer Holger Schwab nur zuzustimmen, wenn er sagt: „Man darf sich vor dem Spiel gegen Fürstenfeldbruck keinesfalls ein Bild von der Tabelle machen.“ Der Grund: Bei der TuS handelt es sich nicht um ein Team, das krampfhaft durch solche Aussagen besser gemacht werden soll. Die Hintergedanken, eine überraschende Niederlage tut nach einem solchen Satz etwas weniger weh und ein Sieg wirkt noch viel glorreicher liegen in diesem speziellen Fall fern. Das hat mit der Odyssee zu tun, die das bayerische Team hinter sich hat.
Rückblende: Im Hinspiel lieferten sich beide Mannschaften einen harten Kampf, der eines Spitzenspiels würdig war. Genau das war es tatsächlich: Das Aufeinandertreffen des Tabellenführers und des Verfolgers. Nußloch setzte sich durch, musste dazu aber alles aufbieten, was es hatte. Ein paar Wochen später kam dann der Schock für die TuS Fürstenfeldbruck. Der Bayerische Handball Verband stellte den fehlenden Spielerpass des TuS-Akteurs Alexander Leindl fest und erkannte allen Vereinen, für die er an Spielen teilnahm, eben diese Punkte ab. Es dauerte nicht lange, ehe sich der DHB diesem Urteil annahm und ebenfalls die Punkte der Fürstenfeldbrucker abzogen hat. Für die SGN änderte dies direkt nur wenig, da Leindl im Duell nicht auflief, doch indirekt profitierten die Konkurrenten davon, deren Niederlagen gegen Fürstenfeldbruck nun doch mit zwei Punkten belohnt wurden.
Viel schlimmer waren die Folgen aber für die Bayern selbst, die schlagartig von einem Topteam zu einem Abstiegskandidaten wurden. Inzwischen hat sich Fürstenfeldbruck zwar aus den gröbsten Sorgen herausgekämpft und mit vier Punkten Abstand auch für etwas Ruhe gesorgt, nimmt man Rang fünf als Vergleich ist der 13. Platz aber weit unter den eigenen Möglichkeiten. Dass ohne den Abzug nur die fünfte Position zu Buche stünde liegt laut Schwab indes auch an dem Urteil: „Sie hatten zuletzt einen Durchhänger, das steht wohl mit dem Punktabzug in Verbindung.“
Der Geschäftsführer der SGN ist sicher, dass Fürstenfeldbruck ohne diese unglückliche Geschichte weiter an der eigenen Erfolgsserie gebastelt hätte. „Die TuS ist eine absolute Spitzenmannschaft, somit haben wir auch ein absolutes Spitzenspiel.“


Siegesserie gerissen

Niederlage und zwei Verletzte – Strafzeiten verhindern Punktgewinn


(msc) Es war nicht der Tag der SG Nußloch. Bereits vor Spielbeginn wurde klar, dass Spielmacher Jochen Geppert mit Schulterproblemen nur bedingt eingesetzt werden kann, noch in der ersten Halbzeit endeten auch die Spielminuten von Toptorschütze Pierre Freudl abrupt. Entsprechend schwer wurde es für die Blauen, zwei Zähler aus der Nordstadthalle in Schwetzingen zu entführen. Unter dem Strich gab es dann eine 32:29-Niederlage, doch da auch die Konkurrenz im Kampf um die Meisterschaft reihenweise patzte, ändert diese nichts an der Ausgangslage. „Das ist das einzige Gute am heutigen Tag“, erklärte Christian Job mit Blick auf die Tabellen. Geschäftsführer Holger Schwab ärgerte die Heimfahrt ohne Punkte. „Der einzige Trost ist, dass die anderen Teams auch nicht erfolgreich waren“, sagte er zwar, fügte dann aber an: „Man kann jetzt auch sagen: ‘Wir hätten das bei einem Sieg für uns nutzen können’.“
Den ersten Treffer des Abends erzielte die SG Nußloch – und doch war es gewissermaßen ein Heimtor: SGN-Kreisläufer David Ganshorn kennt die Halle nämlich bestens, ist in fünf Minuten zu Fuß angereist. Schnell waren beide Teams voll drin im Derby, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Nach 14 Minuten gab es dann aber eine fast schon spielentscheidende Szene: Freudl war beim Stand von 3:3 im Konter durchgebrochen und auf dem Weg zum Tor, wurde dann von Lukas Sauer gestoppt. Absicht war keine zu erkennen, und doch konnte Freudl ab diesem Zeitpunkt nur noch humpeln. Für die Siebenmeter reichte es zwar, aktiv am Spielgeschehen teilnehmen war nun aber tabu. „Jochen hatte Probleme, Pierre konnte nach eine Viertelstunde nicht mehr mitmachen – das hat uns getroffen“, so Schwab. Sauer bekam eine zwei Minütige Strafzeit aufgebrummt. „Es war definitiv unabsichtlich, aber da gibt es auch einige Schiedsrichter, die da die Rote Karte zeigen“, analysiert Schwab.
Ungeachtet dessen musste es also mit dezimiertem Rückraum weitergehen. „Kevin Bitz hat seine Sache vor allem in Halbzeit zwei gut gemacht“, lobte Coach Job, Schwab ergänzte: „Auch Simon Kuch war sehr gut drauf, hat acht Treffer erzielt. Lars Crocoll hat ebenfalls so gut gespielt, wie er konnte.“ Doch die drei waren mehr oder minder auf sich allein gestellt. Bis zur Pause setzte sich die HG Oftersheim/Schwetzingen hauchdünn ab, mit 9:11 ging es aus Nußlocher Sicht in die Kabinen. „Die Abwehr stand in der ersten Halbzeit sehr gut, das hat im Großen und Ganzen funktioniert“, war Job trotz des Rückstands erfreut. Ein Wermutstropfen gab es aber: „Das Umschaltspiel hat bei weitem nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben.“ Entsprechend dürftig sei die Angriffsleistung gewesen.
Doch auch im zweiten Abschnitt wollten seine Jungs nicht aufstecken, setzten sich weiterhin zur Wehr. Nach 35 Spielminuten glich Gianluca Pauli sogar auf 13:13 aus. Kurz danach schleppte sich Freudl zum Siebenmeter, den er souverän zur erneuten SGN-Führung in die Maschen legte, ehe Pauli sogar noch erhöhte. Es blieb eine hart umkämpfte Partie, die zunehmend spannender wurde. Die Blauen kämpften, mussten aber nach dem 25:24 durch Philipp Müller zunächst auf ihren Kapitän verzichten, da er in der nächsten Aktion eine Zeitstrafe bekam. Die verbleibenden acht Minuten sollten die Partie entscheiden. Sauer glich in Überzahl aus, 25 Sekunden bevor Müller zurückkam, musste Kevin Bitz für zwei Minuten von der Platte. Oftersheim versenkte den fälligen Versuch von der Linie, legte noch zwei Treffer nach. Als Nußloch wieder komplett war stand es plötzlich 25:28, bei weniger als fünf Minuten Restspielzeit. „Die Zwei-Minuten-Strafen haben uns das Genick gebrochen“, urteilte Job, dessen Team dieses Defizit nicht mehr aufholen konnte.

HG Oftersheim/Schwetzingen: Gabel, Unser; Messerschmidt 1, Rudolf 3, Förch 7, Gartner, L- Sauer 3, Krämer 3, Mehl, A. Sauer 5/4, Micke, Körner 1, Hideg 9.

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb; Kuch 8, Körner, Crocoll 2, Müller 3, Geppert 1, Freudl 3/2, Schmitt 1, Buse, K. Bitz 5, Ganshorn 1, Pauli 5.


Favorit Nußloch hat Respekt

HG-Motor stottert aktuell noch – Ganshorn mit kurzer Anreise

(msc) Das war ein richtiges Erfolgserlebnis, dass die SG Nußloch in der vergangenen Woche feiern durfte: Durch den Sieg gegen den TV Großsachsen rücken die Blauen auf Rang zwei hoch. Nur noch die punktgleiche TGS Pforzheim steht über der SGN – die einen potentiellen Aufstieg zwar prinzipiell gerne mitnehmen würde, aber eben nur, sofern das finanziell stemmbar ist. „Wenn wir noch ein paar Sponsoren von euch bekommen, können wir gerne über das Thema reden“, scherzte Nußlochs Trainer Christian Job mit TVG-Coach Stefan Pohl. Dieser hatte zuvor gesagt: „Ich wünsche euch alles Gute, dass wir uns vielleicht in der nächsten Runde nicht mehr sehen, weil ihr euch in die zweite Liga verabschiedet.“ Ungeachtet der monetären Situation müsste dazu aber auch der Drittliga-Titel geholt werden. Oder eben zumindest in die mögliche Relegation eingezogen werden, die durch potenzielle Aufstiegsverzichte aus den anderen drei Staffeln weitere Plätze ausspielt.
Der kommende Gegner, die HG Oftersheim/Schwetzingen, ging dagegen mit einem ganz anderen Ziel in die Runde: Der Aufsteiger wollte eigentlich hauptsächlich die Klasse halten, hat sich in der ersten Saisonhälfte dazu eine herausragende Ausgangslage herausgespielt. Zuletzt stotterte der Oftersheimer Motor aber etwas: Im Februar musste die HG gegen die SG Pforzheim/Eutingen, den TVG und die SG Kronau/Östringen II bereits drei Niederlagen hinnehmen, vergangenes Wochenende kam in Heilbronn noch eine weitere Pleite dazu. Im Hinspiel hielt Oftersheim indes 50 Minuten lang gut mit, zehn Minuten vor dem Ende führte die SGN lediglich mit 22:20, die Begegnung war noch vollkommen offen. Am Ende gab es zwar doch ein beruhigendes 28:23 für die Hausherren in der Olympiahalle, doch die Blauen HG hat sich Respekt verschafft. „Wir wussten, dass Oftersheim einen Bomben-Rückraum hat“, erklärte SGN-Keeper Marco Bitz nach dem Spiel beispielsweise. Auch Job wusste, welche Qualitäten zum Sieg verhalfen: „Wir wollten Handball kämpfen und das haben wir überragend gemacht.“
Am Samstag kommt es um 19.30 Uhr dann zum Rückspiel, die Vorfreude auf das Derby in der Nordstadthalle in Schwetzingen ist riesig. „Wieder ein Derby, eine kurze Auswärtsfahrt“, sagte sich Job: „Ich freue mich drauf. Wir haben wieder die Chance, einen Auswärtssieg zu landen.“ Sein Team sieht er dabei auch ein Stück weit in der Pflicht. „Für uns zählt es jede Woche, uns wieder zu behaupten und zu zeigen was wir können“, so Jobs Zielsetzung für Duell mit der HG Oftersheim/Schwetzingen: „Wenn wir unsere Leistung bringen und vom kämpferischen her das zeigen, was wir in den vergangenen Wochen gezeigt haben, dann rechne ich uns gute Chancen aus, auch in Schwetzingen zu gewinnen.“ Danach will er von Spiel zu Spiel schauen: „Wir haben ja noch ein paar Ziele in dieser Runde.“
Das kurzfristige Ziel ist aber erst einmal die Nordstadthalle – für einen Spieler im Kader der SGN etwas ganz besonderes. Kreisläufer David Ganshorn hat die Schwetzinger Heimstätte quasi im Blut und am Wochenende wohl einen kürzeren Anfahrtsweg als die meisten seiner Gegenspieler. „Ich bin zu Fuß in fünf Minuten an der Halle“, lachte er und bestätigte: „Ich freue mich schon, mal wieder selbst dort zu spielen.“ Seine Erinnerungen an die Halle und seine Zeit bei der HG Oftersheim/Schwetzingen sind noch lebhaft. Ein bestimmtes Ereignis hat er zwar nicht im Kopf wenn man ihn auf diesen Abschnitt seiner Karriere anspricht, das hat aber seine Gründe. „Es gibt einfach so viele Sachen, die ich damit in Verbindung bringe“, sagte er: „Es ist wie bei uns in Nußloch – der ganze Verein zieht an einem Strang.“
Ein bisschen schlägt sein Herz eben doch noch für die Schwetzinger. Doch wenn es zum direkten Duell kommt, kennt er keine Gnade. „Ich erhoffe mir, dass wir an unsere Leistungen anknüpfen können“, setzte er sich hohe Ziele. Unterschätzen will er die HG aber keinesfalls: „Sie haben ein gutes und relativ junges Team, es kommt also ein hartes Stück Arbeit auf uns zu.“ Zumindest in Sachen Stimmung weiß Ganshorn genau, was ihn und die SG Nußloch erwartet: „Ich habe die Derbys gegen Nußloch schon zu meiner Zeit bei der HG immer gerne gespielt. Das sind coole Spiele vor einer geilen Kulisse, da freue ich mich auch jetzt als Gast drauf.“


Revanche geglückt

Nußloch besiegt Großsachsen – Sprung auf Platz zwei

(msc) Das Duell SG Nußloch gegen TV Großsachsen hatte zuletzt immer etwas spannendes zu bieten. Tolle Aktionen auf dem Feld, Überraschungssiege, harte Kämpfe und auch hin und wieder eine Aktion, die den Rahmen des Erlaubten etwas ausdehnte. Entsprechend sensibel gingen auch die Offiziellen mit der Partie um, kamen neben den beiden Schiedsrichtern mit einem zusätzlichen Spielleiter an. Doch gerade diese Begegnung war dann vergleichsweise ruhig: Der 33:26-Erfolg der SGN war – nimmt man die jüngste Ergebnisse im direkten Duell aus – erwartbar, übermäßig harte Fouls gab es keine, neben den üblichen leichten Diskussionen hier und da keine sonstigen Auffälligkeiten. So wundert es nicht, dass am Ende auch beide Coachs mit dem Spiel gut leben konnten. „Trotz allem haben wir den direkten Vergleich mit Nußloch im zweiten Jahr in Folge gewonnen, da können wir auch ein bisschen stolz drauf sein“, schmunzelte TVG-Trainer Stefan Pohl nach der Partie. Das gönnte sein Gegenüber Christian Job ihm: „Den direkten Vergleich gebe ich dir gerne“, sagte er ihm und ergänzte: „Für uns war heute wichtig, das habe ich der Mannschaft auch gesagt. Mein Respekt vor Großsachsen ist groß, die spielen eine super Runde.“ Gerade Job hatte zusätzlichen Grund zur Freude: Da Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten II überraschend gegen die SG Köndringen/Teningen patzte, sind die Blauen nun Zweiter – punktgleich mit dem neuen Spitzenreiter TGS Pforzheim.
In der Anfangsphase sah es zunächst erneut nach einem überraschenden Spiel aus: Nußloch tat sich gleich beim ersten Angriffsversuch schwer, bei angezeigtem Zeitspiel scheiterte Rechtsaußen Max Schmitt letztendlich mit seinem Wurf. Auf der Gegenseite war es dann ausgerechnet der Ex-Nußlocher Michell Hildebrandt, in der vergangenen Saison noch Partner von Schmitt auf der rechten Außenbahn in der Olympiahalle, der es besser machte. Er traf zur Führung für die Gäste. Auch beim zweiten Angriff gab es für die SGN keinen Treffer zu bejubeln, diesmal ging der Versuch von Simon Kuch am Ziel vorbei, ehe Hildebrandt das 2:0 nachlegte. Dann machte es sein Ex-Team aber besser: Jochen Geppert und Kuch glichen aus, später war es Pierre Freudl der mit einem intelligenten Pass im Spielaufbau den am Kreis postierten Müller in Szene setzte. Dieser schloß gekonnt ab und erzielte mit dem 4:3 die erste Führung der Hausherren. Fünf Minuten waren erst absolviert, doch diese Führung sollte Nußloch im restlichen Spiel nicht mehr hergeben.
Im Gegenteil, sie bauten sie sogar schnell weiter aus. Vor dem 7:4 war die TVG-Abwehr zu zögerlich, Kuch hatte im Rückraum eine Menge Platz – und nutzte sie zu einem energischen Wurf in den linken oberen Winkel. Das eigene Tor war in dieser Phase wie vernagelt, die stabile Defensive brachte die Germania gemeinsam mit dem gut aufgelegten Torhüter Fabian Lieb zum Verzweifeln. Der nächste Gegenstoß fand erneut den Weg ins Ziel, Gianluca Pauli netzte das 8:4 ein und zwang Gäste-Trainer Pohl zur Auszeit. Nach zwölf Minuten bewies Philipp Ulrich mit einem Wurf hinter dem eigenen Rücken, dass auch der Großsachsen attraktiven Handball zeigen wollte, ohnehin fing sich die Germania nun wieder. Am Rückstand der Gäste änderte sich zwar nur wenig, doch die Gastgeber konnten sich ebensowenig weiter absetzen. Das Tor zum 18:14-Halbzeitstand war dann wieder kurios: Das Spiel war unterbrochen, Großsachsen hatte den Ball zum Freiwurf. Jan Triebskorn warf das Spielgerät nach vorne – mit der Absicht, jemand anderen ausführen zu lassen. Da dies aber bereits als Ausführung galt, lief das Spiel weiter. Kevin Bitz reagierte am Schnellsten, schnappte sich die Kugel und lief den Konter – zum Erstaunen Triebskorns.
Wie es sich anfühlt, in der Halbzeitpause in fremder Halle noch einmal zu besprechen, wie man ein Spiel noch drehen kann, kennt die SGN nicht zuletzt auch aus dem Hinspiel in der Sachsenhalle. Ähnlich wie in der Vorrunde: Auch diesmal wurden diese Hoffnungen der Gäste schnell zu Nichte gemacht. Nach etwas mehr als vier Minuten stand es bereits 22:15 – die Vorentscheidung. Großsachen gab sich zwar nicht auf, lauerte auf einen Durchhänger der Hausherren, doch die wollten sich die beiden Zähler nicht mehr aus der Hand nehmen lassen. „Die SG Nußloch ist eine Spitzenmannschaft“, erklärte Pohl: „Wir haben viel zu viele technische Fehler drin gehabt und das bestrafen Spitzenmannschaften. Der hohe Sieg ist durch das Ausmaß unserer Fehler zu Stande gekommen.“ Warum die SGN zu den Topteams zählt, kann Job erklären. „Sebastian Körner war drei Wochen beruflich weg und ist jetzt wieder da, es fehlt nur noch Stefan Jochim“, so der Nußlocher Trainer: „Das war das Thema, das wir schon in der ganze Runde hatten: In dem Moment, in dem wir komplett sind und unsere Einstellung passt, wird es unheimlich schwer gegen uns zu gewinnen.“

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb 1; Kuch 4, Körner, Crocoll, Müller 2, Fehringer, Geppert 7, Freudl 10/3, Schmitt, Buse, K. Bitz 4, Ganshorn, Pauli 5.

TV Großsachsen: Sitter, Fraefel; Gunst 2/2, Triebskorn 4, Schulz 6, Straub, Rybakov, Spilger 3, Ulrich 7, Purucker, Unger 1, Schneider, Hildebrandt 3, Fath.


Job freut sich auf intensive Saisonphase

“Jetzt kommen entscheidende Wochen” –

Olympiahalle soll im Topspiel wieder zur Festung werden

(msc) Christian Job erklärte: „Das war der Anfang für die entscheidende Phase.” Seine SG Nußloch hatte gerade gegen das Drittliga-Schlusslicht zu Hause gewonnen, erwartet nun bereits am kommenden Wochenende die TSB Heilbronn-Horkheim in der Olympiahalle. Dass diese Aufgabe ungleich schwerer werden dürfte, zeigt ein Blick auf die Tabelle: Die „Hunters” sind eines der drei Teams, die noch vor der SGN liegen, aktuell auf Position zwei zu finden. Beim Gedanken an das bevorstehende Top-Duell bekommt Job das Lächeln gar nicht mehr wirklich aus dem Gesicht: „Das sind tolle Duelle.” So war es auch im Hinspiel, als die Nußlocher den Hausherren einen Punkt abtrotzten – vom Spiel Verlauf her sogar den Sieg verdient gehabt hätten. Diesen soll es nach Möglichkeit dann eben am Sonntag in eigener Halle geben, ab 17 Uhr steigt das Verfolgerduell.
Insgesamt wird es jetzt im Kampf um die oberen Tabellenplätze spannend, das weiß auch Job, der sich auf diese intensive Zeit bereits freut: „Jetzt kommen viele schwere Spiele auf uns zu – und auch viele schöne Spiele.” Das Einzige, das seine Stimmung etwas trüben konnte, war die Personalsituation. Spielmacher Jochen Geppert wurde wie Philipp Müller gegen Zweibrücken geschont – beide konnten in der Vorwoche krankheitsbedingt nicht mittrainieren. Doch eine Besserung ist in Sicht, die Schonung scheint beiden gut getan zu haben. „Ich hoffe, dass die angeschlagenen alle wieder trainieren können”, sagte Job, der sich sicher ist: “Das werden wir in den nächsten Wochen brauchen.”
Gerade gegen die TSB Heilbronn-Horkheim wird ein voller Kader dringend benötigt. Doch nicht nur das, auch die Unterstützung von den Rängen wird von Nußlochs Verantwortlichen erhofft. Das hat bisher gut funktioniert, nur ein Punkt mussten die Blauen in der Festung Olympiahalle abgeben. Doch gegen die „Hunters“ wird dieses Unterfangen sicherlich kein Selbstläufer – Horkheim ist nämlich in der Auswärtstabelle wie im Gesamtklassement auf Position zwei zu finden. Auch ansonsten hat die SGN noch einige Rechnungen mit der TSB offen: Keines der letzten vier Spiele konnte Nußloch für sich entscheiden, es gab jeweils ein Unentschieden und eine Niederlage in beiden Hallen. Einzig das erste Aufeinandertreffen am 1. November 2014 entschied der damalige Aufsteiger aus Nußloch mit 31:27 für sich.
Auch in Sachen Torschützen sind beide Teams ziemlich unterschiedlich. Während sich die Last in Nußloch auf mehrere Schultern verteilt, Topscorer Pierre Freudl mit 86 Toren lediglich die Nummer 23 der Liga ist, glänzt Horkheim vor allem mit Marcel Lenz und Sebastian Heymann, die unter den Top acht sind. Während bei Lenz unter anderem 49 Siebenmeter-Treffer zu den 119 Toren beitragen, steht Heymann seinem Kollegen mit 114 Toren kaum in etwas nach. Doch beim Spitzenspiel Vierter gegen Zweiter wird es viel mehr auf die Tagesform der beiden Topmannschaften ankommen – und auf den Faktor von der Tribüne. Das hat zuletzt, trotz zahlreicher Siege bei nur einem Unentschieden, nicht immer optimal geklappt. Während in den ersten drei Monaten nämlich im Schnitt nur 23,8 Gegentore in eigener Halle fielen, gab es seit Dezember immer mindestens 25, im Schnitt sogar über 28. „Jetzt kommen die entscheidenden Wochen“, konnte Job nur immer wieder betonen – ein guter Anfang, um gemeinsam mit den Zuschauern wieder für echte Festungs-Atmosphäre in der Olympiahalle zu sorgen.


Auch Ganshorn bleibt längerfristig

Nußloch mit nächster vorzeitiger Verlängerung – „Haben das beste Kreisläufer-Duo der Liga“

(msc) „Das Team ist ein cooler und eingeschworener Haufen“, strahlt David Ganshorn, wenn er über die SG Nußloch redet. Der Kreisläufer weiß das genau, schließlich ist er seit einem halben Jahr ein fester Bestandteil der Mannschaft. Unterschrieben hat er im Sommer bis zum Saisonende 2017/2018, doch allen Beteiligten wurde schnell klar: So kann es weitergehen. „David ist ein Klassetyp, er passt mit seiner Art perfekt in unser Mannschaftskonstrukt“, bestätigte Geschäftsführer Holger Schwab, der ein Lob anfügte: „Ganz zu schweigen von seinem sportlichen Wert für uns.“ Die Konsequenz war logisch, ein Gespräch zur vorzeitigen Vertragsverlängerung wurde gesucht. Lange hat es nicht gedauert bis feststand, dass Ganshorn auch die Saison 2018/2019 in der Olympiahalle absolvieren wird. Die Nummer 72 der SGN freute sich: „Holger ist auf mich zugekommen und hat mir gesagt, dass er mit mir einen Termin machen will, um darüber zu reden – das haben wir dann gemacht.“
Beide Seiten erklärten, dass der aktuelle Zustand positiv ist und gerne so weitergehen kann. „Mir wurde vor meinem Wechsel hierher ein gutes Bild gemacht“, erinnert sich Ganshorn: „Im vergangenen halben Jahr habe ich dann nichts Gegenteiliges feststellen können.“ Daher kam die Zusage sofort: „Ich fühle mich wohl hier – vom drumherum wie auch vom sportlichen her.“ Nach Philipp Müller, Christian Buse und Jochen Geppert ist Ganshorn damit der vierte Leistungsträger, der in den vergangenen Wochen seine Verlängerung bei den Blauen bekannt gegeben hat. Gerade das Verhältnis zu seinem Kollegen am Kreis – Nußlochs Kapitän Müller – ist erstklassig, auch die restliche Truppe hat den Neuzugang in seiner bisherigen Zeit im SGN-Trikot überzeugt: „Die Mannschaft ist geil.“ Eine Eingewöhnungszeit gab es für ihn quasi nicht. „Ich kannte die meisten ja schon, habe mit oder zumindest gegen sie schon gespielt“, so Ganshorn: „Das hat es am Anfang ungemein erleichtert.“
Erleichtert über die kurze Anlaufzeit des Neuzugangs war auch Trainer Christian Job – denn nach Müllers Ausfall in der Anfangsphase der Saison musste Gashorn mehr oder minder vom Start weg funktionieren – und tat es. Inzwischen hat er 75 Tore erzielt, ist auch in der Defensive ein ungemein wichtiger Faktor. „Mit Philipp und David haben wir meiner Meinung nach das beste Kreisläufer-Duo der Liga in unseren Reihen“, freute sich Job: „Und das wird jetzt mindestens zweieinhalb Jahre lang so sein.“ Schwab gibt seinem Coach uneingeschränkt Recht. „Die beiden ergänzen sich gut, sind auf und neben dem Feld ein gutes Team“, sagte er. Ganshorn gibt das Kompliment derweil an die SG Nußloch weiter: „Hier passt es einfach für mich.“ Wie wohl er sich fühlt, hört man aus seinen Aussagen schnell raus. „Es ist immer eine gute Kulisse und macht Spaß, hier in der Halle zu spielen“, lobte er die Fans, richtete danach auch ein paar Worte an das Team: „Die Mannschaft ist einfach geil.“ Es ist eben ein spezielles Verhältnis, dass sich zwischen dem 27-Jährigen und der SGN entwickelt hat. „Von der Art her ist es bei manchen Vereinen so, dass man zum Training und zu den Spielen geht – wie bei einem Arbeitgeber“, beschreibt der Kreisläufer: „Das ist hier anders, hier freut man sich einfach auf die Zeit, die man mit der Mannschaft verbringt.“


Nußloch ist klarer Favorit

Die Zahlen sprechen für die SGN – Schwab fordert einen Heimsieg

(msc) Die SG Nußloch ist mittendrin, in der sechsköpfigen Spitzengruppe, der SV 64 Zweibrücken steht dagegen als Schlusslicht mit dem Rücken zur Wand. Ganze fünf Punkte haben die 64er in den bisherigen 18 Spielen gesammelt – zum ersten Nichtabstiegsplatz fehlen bereits acht Zähler. Gewonnen hat Zweibrücken genau genommen erst eine Partie, nämlich den Heimauftakt gegen die SG Kronau/Östringen II. Hinzu kommt ein Unentschieden gegen die SG Pforzheim/Eutingen zu beginn des Jahres und zwei Punkte aus der Begegnung mit der TuS Fürstenfeldbruck, die durch die bekannte Problematik des Punktabzugs der Bayern an die Pfälzer gingen. Die Erwartungshaltung der Nußlocher ist daher vor der Partie klar. Ein Erfolg soll her. „Ein überzeugender Heimsieg muss uns gelingen“, erklärte Geschäftsführer Holger Schwab vor der Begegnung mit dem Tabellenletzten: „Das ist unser Anspruch.“ Das Hinspiel untermauert diesen zusätzlich: In Zweibrücken holte sich die SGN einen souveränen 30:19-Sieg. Zwar hielt Zweibrücken bis zum 9:11 in der 27. Minute gut mit, dann machte sich aber die überlegene Kondition der Gäste bemerkbar.
Das bemerkenswerte am SV: Die Nähe zwischen erster Mannschaft und A-Jugend. Das Hauptaugenmerk der Pfälzer liegt auf dem A-Jugend-Bundesliga-Team, aus dem sich auch die Drittliga-Mannschaft immer wieder Verstärkung holt. Im Hinspiel durfte bereits Christopher Huber Drittliga-Luft schnuppern, bei der knappen SV-Niederlage in Östringen vor zwei Wochen war neben ihm auch Marc-Robin Eisel mit von der Partie. Beide Spieler standen fast 30 Minuten auf dem Feld, obwohl sie kurz zuvor mit der A-Jugend gegen die „Jung-Löwen“ angetreten sind. In diesem Duell standen sie sogar fast die gesamte Spielzeit auf der Platte. Für Probleme zwischen den beiden Coaches kommt es dabei aber keineswegs – denn Tony Hennersdorf trainiert beide Teams. Die hohe Durchlässigkeit sieht er als sehr positiv an, auch wenn sie manchmal für Probleme sorge.
In den vergangenen drei Partien gab es dabei zuletzt zwei Kantersiege für Nußloch – neben dem krachenden 30:19 aus dem Hinspiel besiegte die Job-Sieben den Rivalen letzte Saison in der Olympiahalle mit 32:22. Das erste Aufeinandertreffen in Zweibrücken entschied dagegen der Gastgeber mit 30:26 für sich. Hätte der SV keine zwei Zähler aus dieser Partie mitgenommen, wäre er am Ende der Saison auch nicht Punktgleich mit der TSG Haßloch und dem SV Salamander Kornwestheim gewesen. Das war aber dringend nötig, um durch den besseren direkten Vergleich als 13. die Klasse zu halten. Haßloch setzte sich später in der Abstiegs-Relegation durch, Kornwestheim musste in die Oberliga Baden-Württemberg runter. Ob den 64ern der Abstieg auch in dieser Spielzeit erspart bleibt, ist aktuell mehr als fraglich. Als einziges Team ohne Auswärtspunkt wird es schwer, auch in der Heimtabelle sind die Pfälzer Vorletzter. Nußloch kann dagegen den zurzeit sechsten Rang in der Heimtabelle aufbessern und mit zwei Punkten auf Rang drei ziehen. Zu sicher wollen sich die Badener aber nicht sein, wie auch Schwab bestätigte: „In dieser Klasse ist es gegen Niemanden einfach.“
Das konnte auch Trainer Christian Job bestätigen. „Ich habe mir Zweibrücken angeschaut – das ist eine unglaublich kämpferische, unglaublich aggressive Mannschaft“, lobt der Coach den kommenden Gegner: „Sie spielen die aggressivste Abwehr der Liga, leben total vom Kampfgeist.“ Besonders die vergangene Partie gegen die TSB Heilbronn-Horkheim, immerhin punktgleicher mit Spitzenreiter TGS Pforzheim auf Position zwei, sorgte für einen guten Eindruck. „Das sind junge Kerle, die gegen Horkheim 40, 50 Minuten lang mitgehalten haben – das wird ganz, ganz schwer.“ Er ist sich sicher: „Das wird kein spielerischer Leckerbissen, wir müssen über den Kampf kommen und die Lücke finden – da ist jedes Tor mit Schmerzen verbunden.“ Trotz allem fordert er genau das von seiner Truppe. „Das müssen wir dann eben entsprechend machen“, schmunzelt er.


Kann die SG ihre Negativserie stoppen

(MG) Am kommenden Sonntag trifft unsere 1.Herrenmannschaft auf einen der diesjährigen Aufsteiger in die 3.Liga, den TSV Neuhausen/Filder. Entgegen der Entwicklung unserer Mannschaft in den letzten Spielen, konnten die MadDogs aus den letzten beiden Spielen die Maximalpunktzahl von 4 Punkten einfahren. „Entscheidend für Siege so wie heute sind Kleinigkeiten und durch unsere Negativspirale hat die Lockerheit gefehlt. Deshalb sind wir zurück zu den Basics gegangen und das war der richtige Weg, denn genau das hat funktioniert und wir sind wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt“, nannte TSV-Trainer Ralf Bader die Gründe für die vergangenen beiden Siege. Dies war auch bitter notwendig, da der TSV aus den 5 Spielen davor nur eine magere Ausbeute von einem Punkt verbuchen konnte. Damit haben sich die Neuhäuser aktuell im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt und liegen lediglich drei Punkte hinter unserer Mannschaft auf dem 8. Tabellenplatz.

Auch unsere Mannschaft muss wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Das dies auch in eigener Halle gegen den wieder erstarkten TSV Neuhausen/Filder nicht einfach wird, weiß auch Abteilungsleiter Manfred Gspandl: „Aktuell ist die Mannschaft nicht gerade vom Erfolg verwöhnt, was das Selbstbewusstsein merklich schwächt. Außerdem kämpfen wir weiter mit den Ausfällen von Simon Kuch und Jochen Geppert. Für die Mannschaft gilt es jetzt die drei letzten Spiele aus dem Kopf zu bekommen und aus einer sicheren Abwehr heraus Selbstbewusstsein für den Angriff zu ziehen. Dann bin ich sicher, dass wir am Wochenende zwei Punkte einfahren werden.“ Dabei gilt es für unsere Abwehr vor allem Hannes Grundler, der in der aktuellen Torschützenliste der 3.Liga Süd auf Rang 5 steht, nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.